Europa beherbergte Ende 2021, also vor Ausbruches der Krieges in der Ukraine,  insgesamt rund 7 Millionen Flüchtlinge. Das grösste Aufnahmeland war mit 3,8 Millionen Flüchtlingen die Türkei.

Auf ihrer Suche nach Schutz nehmen immer mehr Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten gefährliche Wege in Kauf. So starben 2021 mehr als 3.200 Menschen bei dem Versuch das Mittelmeer zu überqueren, die Dunkelziffer ist wahrscheinlich um Vieles höher. UNHCR drängt auf gemeinsame europäische Anstrengungen, um die Todesfälle auf dem Mittelmeer durch die Schaffung sicherer Wege nach Europa zu verhindern. Die meisten Staaten Europas haben die Genfer Flüchtlingskonvention unterzeichnet. Wir setzen uns dafür ein, dass schutzsuchende Menschen von Staaten unter entsprechenden Standards aufgenommen werden und ihr Asylgesuch in einem fairen Verfahren geprüft wird.

Der Krieg in der Ukraine hat 2022 in Europa zur größten Fluchtbewegung seit dem 2. Weltkrieg geführt. In nur wenigen Monaten mussten Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen und haben innerhalb ihres eigenen Landes, wie auch in vielen europäischen Staaten Zuflucht gesucht. In der EU wurde erstmals die Richtlinie für vorübergehenden Schutz aktiviert, wodurch Kriegsflüchtlinge sofort und ohne vorherige Prüfung Schutz erhalten.

UNHCR hat seinen Nohilfeeinsatz in der Ukraine trotz anhaltender aktiver Kriegshandlungen enorm ausgebaut und unterstützt Hunderttausende vertriebene Menschen z.B. mit Bargeldhilfe, Schutz und Beratung, Ausstattung von Notunterkünften, Nahrung, Kleidung etc. Besonders auch in den Nachbarstaaten der Ukraine, die besonders viele Flüchtlinge aufgenommen haben, leistet UNHCR Schutz und Unterstützung und arbeitet Hand in Hand mit den Aufnahmestaaten, internationalen Organisationen, NGOs und der Zivilgesellschaft, die solidarisch mit den Vertriebenen zusammenstehen. Aktuelle Statistiken sowie Updates zu unseren Einsätzen sind auf unserem Datenportal zu finden.