„Wir müssen unser Banner in jedem Land hissen und auf der ganzen Welt Bande der Geschwisterlichkeit schmieden.“

Fridtjof Nansen

 

Im Alter von 27 Jahren hatte Fridtjof Nansen bereits seinen Doktortitel mit einer Arbeit über das menschliche zentrale Nervensystem erlangt und leitete die erste Grönlanddurchquerung auf Skiern. Wenig später führte er dann eine 25-monatige Expedition im Arktischen Ozean an, bei der er sich so nah an den Nordpol heranwagte, wie noch niemand zuvor.

Er war von 1920-1930 der erste Flüchtlingshochkommissar des Völkerbundes und hat hunderttausenden Flüchtlingen dabei geholfen, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Dank seiner Mühen konnten viele andere in den Ländern, in denen sie Zuflucht gefunden hatten, einen Aufenthaltsstatus erhalten und eine Arbeit finden.

Fridtjof Nansen wurde schnell bewusst, dass eines der Hauptprobleme der Flüchtlinge darin bestand, dass sie über keine international anerkannten Identitätsdokumente verfügten. Als Antwort auf dieses Problem führte Fridtjof Nansen den sogenannten „Nansen-Pass“ ein, das erste international anerkannte Dokument im Bereich des Flüchtlingsschutzes.

Dank seiner Intelligenz, seines Muts und seines Charismas gelang es Fridtjof Nansen, die für diesen Einsatz notwendige Unterstützung von Regierungen und ehrenamtlichen Organisationen zu gewinnen.

Als 1921-1922 eine grosse Hungersnot in Russland ausbrach, organisierte Fridtjof Nansen ein Hilfsprogramm, um Millionen von Menschen vor dem Verhungern zu retten. Für dieses ausserordentliche Engagement wurde Fridtjof Nansen 1922 der Friedensnobelpreis verliehen.

Bis zu seinem Tod hat sich Fridtjof Nansen unermüdlich für den Flüchtlingsschutz eingesetzt. In seinen späten Lebensjahren bereitete er zudem eine letzte Polarexpedition vor. Noch bevor er jedoch die Arktis mit dem Flugzeug überqueren konnte, verstarb Fridtjof Nansen, ein Mann voller Visionen und Tatendrang, 1930 im Alter von 69 Jahren. Zu seinen Ehren rief UNHCR 1954 den Nansen-Flüchtlingspreis ins Leben.