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UNHCR-Chef Grandi appelliert, Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen

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UNHCR-Chef Grandi appelliert, Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen

Ein Beitrag von UN-Flüchtlingshochkommisar Filippo Grandi.
24. Februar 2025
UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi besichtigt eines der 14 mehrstöckigen Wohnhäuser, die bei einem Luftangriff auf die Stadt Charkiw im Oktober 2024 beschädigt wurden.

UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi besichtigt eines der 14 mehrstöckigen Wohnhäuser, die bei einem Luftangriff auf die Stadt Charkiw im Oktober 2024 beschädigt wurden. 

Drei Jahre nach Beginn des verheerenden Angriffskriegs auf die Ukraine sind Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern – ein Drittel der aktuellen Bevölkerung – dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Ihre Notlage sollte trotz der politischen Ereignisse weiterhin oberste Priorität haben.

Etwa 10,6 Millionen Menschen wurden aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieben und suchten Schutz, innerhalb der Ukraine und im Ausland. Die meisten flüchteten in den verheerenden Anfangsphasen der russischen Invasion, doch die anhaltenden, massiven Luftangriffe fordern weiterhin täglich Opfer und vertreiben Menschen. Allein in den letzten sechs Monaten wurden mehr als 200.000 Menschen aus den Frontgebieten im Osten und Norden des Landes evakuiert.

Unaufhörliche Angriffe auf kritische zivile Infrastruktur, einschließlich Energieanlagen, haben dazu geführt, dass viele Menschen ohne Wärme und Strom leben müssen. Mehr als zwei Millionen Häuser– rund zehn Prozent des gesamten Wohnungsbestands – wurden in der Ukraine beschädigt oder zerstört.

Viele Ukrainer*innen sehnen sich nach ihrer Heimat und nach einer Rückkehr. Obwohl 60 Prozent der Flüchtlinge auf eine Rückkehr hoffen, hindern sie derzeit jedoch Unsicherheit, Wohnungsmangel und begrenzte Arbeitsmöglichkeiten daran. Sobald sich die Bedingungen verbessern und eine freiwillige Rückkehr möglich wird, werden Notunterkünfte und humanitäre Hilfe eine Schlüsselrolle im Wiederaufbau spielen.

Seit den ersten Tagen des Krieges unterstützt UNHCR die humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau in der Ukraine und ist in den (Nachbar-)ländern tätig, die fast 7 Millionen Flüchtlinge großzügig aufgenommen haben.

Gemeinsam mit unseren zahlreichen lokalen Partnern leisten wir lebenswichtige Hilfe. Notunterkünfte schützen die Menschen vor den Elementen, während ihnen finanzielle Unterstützung ermöglicht, grundlegende Bedürfnisse zu decken. Psychosoziale Ersthilfe bietet Unterstützung für die psychische Gesundheit und hilft den Betroffenen, das Trauma dieses verheerenden Krieges zu bewältigen.

In Zusammenarbeit mit der Regierung hat UNHCR  Menschen geholfen, ihre vom Krieg beschädigten Häuser wiederaufzubauen, verlorene Dokumente zu ersetzen und Zugang zu Entschädigungen zu erhalten. Wir stellen sicher, dass die Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, Zugang zu aktuellen Informationen über verfügbare Hilfsangebote und Unterstützung haben, damit sie fundierte Entscheidungen über ihre Zukunft treffen können.

Während wir diesen düsteren, traurigen Meilenstein erreichen, bleibt UNHCR in der Ukraine vor Ort. Wir werden beim Wiederaufbau des Landes unterstützen und bereit sein, den Menschen zu helfen, die zurückkehren möchten, sobald der Himmel frei von Raketen und Drohnen ist.

Das Ausmaß der Zerstörung und die große Zahl der Vertriebenen machen den Wiederaufbau jedoch zu einer gewaltigen Aufgabe, die nicht von heute auf morgen zu bewältigen sein wird. Die Hilfe muss den Menschen zugutekommen, deren Häuser durch den Krieg beschädigt wurden, und denen, die ihr Zuhause vollständig verloren haben. Nach drei Jahren der Kämpfe und Bombardierungen haben die Menschen Arbeitsplätze, Schulen, Gemeinden - und am schlimmsten, auch geliebte Menschen - verloren. Sie werden unsere ganze Unterstützung brauchen.

Die Tötung von Zivilist*innen, die unaufhörlichen Angriffe und die Zerstörung von Häusern und ziviler Infrastruktur müssen aufhören. Der Prozess des Wiederaufbaus muss fortgesetzt werden.