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Humanitäre Krise im Norden Mosambiks verschärft sich

Pressemitteilungen

Humanitäre Krise im Norden Mosambiks verschärft sich

4 März 2024
UNHCR-Mitarbeiter im Gespräch mit einer Gruppe von Menschen, die vor den jüngsten Angriffen in Cabo Delgado geflohen sind. © UNHCR Mosambik

UNHCR ist zutiefst besorgt über die eskalierende humanitäre Krise in Cabo Delgado, Mosambik. Die aktuelle Zunahme der Gewalt durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen zwingt weiterhin Tausende von Menschen dazu, auf der Suche nach Sicherheit in die südlichen Distrikte zu fliehen. 

Seit dem neuesten Ausbruch von Gewalt und Angriffen auf die Zivilbevölkerung Anfang Februar wurden mehr als 70.000 Menschen in den Prozinzen Macomia, Chiure, Mecufi, Mocimboa da Praia und Muidumbe gewaltsam vertrieben. Allein aus Chiure sind über 56.000 Menschen betroffen. Mehr als 33.000 sind in die Provinz Nampula geflohen. 

Fast 90 Prozent der Vertriebenen sind Frauen, viele von ihnen schwanger, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen. Mehr als die Hälfte der neu Vertriebenen sind Kinder. Dies verdeutlicht den dringenden Bedarf an gezielten Hilfs- und Schutzmaßnahmen, um den Bedürfnissen der gefährdeten Bevölkerungsgruppen gerecht zu werden. 

Gewalt und Auswirkungen der Klimakrise führen zu Flucht und Vertreibung

Die Gewalt war auch durch die weitgehende Zerstörung von Wohngebieten und religiösen und kommunalen Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren gekennzeichnet. Diese massiven Zerstörungen haben, die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage in Mosambik weiter verschärft, wo mehr als 709.000 Menschen aufgrund der Gewalt nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen und der Auswirkungen der Klimakrise bereits Vertriebene sind.  

Die betroffenen Familien haben Unterschlupf in Notunterkünften und bei Aufnahmegemeinschaften in der Provinz Nampula gesucht, in der auch etwa 8.000 Flüchtlinge und Asylsuchende untergebracht sind. UNHCR und Partnerorganisationen stellen den nun vertriebenen Menschen die wichtigsten Hilfsgüter zur Verfügung, darunter Decken, Schlafmatten, Moskitonetze, Kanister, Eimer, Solarlampen, Küchensets und Plastikfolien. Außerdem werden Menschen mit besonderen Bedürfnissen registriert, um besondere Unterstützung zu erhalten. Weitere Maßnahmen in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, allgemeiner Schutz, Unterkünfte, Gesundheit und Ernährungssicherheit sind in Planung und werden mit den örtlichen Behörden diskutiert. Dringend benötigt werden aber weiterhin Spenden, um die Maßnahmen umsetzen zu können.  

Die Arbeit von UNHCR in Mosambik

UNHCR, das seit den 1980ern in Mosambik vertreten ist, betont erneut seine Entschlossenheit, weiterhin eng mit den lokalen Behörden, den humanitären Partnern und den Aufnahmegemeinschaften zusammenzuarbeiten, um den dringenden Bedarf der Vertriebenen zu decken und den vom Konflikt in Cabo Delgado betroffenen Menschen, Schutz, Unterkunft und grundlegende Hilfe zu bieten. Der Gesamtbedarf von UNHCR in Mosambik beträgt 49 Mio. Dollar und ist derzeit nur zu 17 Prozent finanziert.