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Massive Zunahme von Gewalt in Demokratischer Republik Kongo

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Massive Zunahme von Gewalt in Demokratischer Republik Kongo

16 Februar 2021
UNHCR-Mitarbeiter beurteilen die Bedürfnisse von gewaltsam vertriebenen Menschen im Dorf Busumba, nachdem sie aus Pinga in der Provinz Nord-Kivu geflohen sind, Oktober 2020. © UNHCR/Francine Mutabataba

Die Zivilbevölkerung im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) wird durch Gräueltaten bewaffneter Gruppen terrorisiert.

Im Jahr 2020 registrierten die UNHCR-Partner einen traurigen Rekord von mehr als 2.000 getöteten Zivilist*innen in den drei östlichen Provinzen Ituri, Nord-Kivu und Süd-Kivu. Die meisten dieser Angriffe wurden bewaffneten Gruppen zugeschrieben.

Die Tötungen und Entführungen hielten 2021 in Nord-Kivu an, wo sich die Angriffe auch gegen Binnenvertriebene richteten. Am 24. Januar tötete eine bewaffnete Gruppe bei einem Überfall auf eine Unterkunft für Binnenvertriebene in Nord-Kivu zwei Männer und verletzte sechs weitere schwer.

Eine Woche vor dem jüngsten Angriff wurden drei Menschen, die in einer von UNHCR unterstützten Unterkunft für Binnenvertriebene leben, bei Überfällen durch eine bewaffnete Gruppe entführt. Dieselbe bewaffnete Gruppe verhängte eine lokale Ausgangssperre ab 19 Uhr, um Bewohner*innen dann zuhause aufzusuchen und „Sicherheitszahlungen“ zu erzwingen.

UNHCR und seine Partner haben zahlreiche Zeugenaussagen von Menschen gehört, die diese gezielte Gewalt überlebt haben. Zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 wurden mindestens sieben Übergriffe bewaffneter Gruppen auf fünf verschiedene Orte in der Provinz Nord-Kivu gemeldet.

Die meisten der Binnenvertriebenen in der Demokratischen Republik Kongo sind in Gastgemeinden untergebracht. Mehr als 88.000 Binnenvertriebene leben in 22 Camps, die von UNHCR und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) unterstützt werden. Viele andere leben in provisorischen Unterkünften.

Angriffe durch bewaffnete Gruppen erfolgen wegen des Verdachts auf Zusammenarbeit mit anderen Gruppen oder den kongolesischen Sicherheitskräften. Einige Orte werden von mehreren bewaffneten Gruppen bedroht, sodass sich Zivilist*innen inmitten der Konfrontationen zwischen verschiedenen Gruppen befinden.

UNHCR hat Berichte über bewaffnete Gruppen erhalten, die Schulen und Häuser gewaltsam besetzen, den Schulbetrieb verbieten und Gesundheitszentren angreifen.

Im November 2020 haben bewaffnete Gruppen illegale Steuern für Menschen eingeführt, die Zugang zu ihren Farmen in ihren Heimatdörfern wollten. Dies hat viele von ihrer einzigen Nahrungs- und Einkommensquelle abgeschnitten. Die Binnenvertriebenen können es sich nicht leisten, diese auferlegten Steuern zu bezahlen, da sie kein Einkommen haben, was die Situation noch verschlimmert.

Die Militäroperationen der kongolesischen Armee gegen Milizen sind zwar häufig erfolgreicher als in der Vergangenheit, aber die Streitkräfte sind nicht in der Lage, die Kontrolle über die von ihnen gesicherten Gebiete aufrechtzuerhalten, sodass bewaffneten Akteuren Raum bleibt, Gebiete zurückzuerobern und die lokale Bevölkerung zu unterdrücken.

UNHCR fordert alle Akteure auf, die zivilen und humanitären Grundsätze in den Camps der Binnenvertriebenen zu respektieren und setzt sich für eine rasche und unabhängige Untersuchung der begangenen Verbrechen ein, damit die Täter vor Gericht gestellt werden können.

UNHCR arbeitet mit lokalen Behörden und Gemeinden zusammen, um die Zivilbevölkerung in den betroffenen Gebieten zu schützen, indem lokale Kapazitäten gestärkt und Synergien zwischen verschiedenen lokalen Behörden und Basisinitiativen geschaffen werden. Außerdem beobachten wir mithilfe lokaler und internationaler Partner die Situation in den meisten Gebieten genau.

Mehr als fünf Millionen Menschen wurden in den letzten zwei Jahren durch Unsicherheit und Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo entwurzelt, wobei nach Schätzungen der UNO allein in der Provinz Nord-Kivu fast zwei Millionen Menschen vertrieben wurden. UNHCR braucht für die Unterstützung der Binnenvertriebenen dringend die Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Bislang sind nur sechs Prozent der 195 Millionen US-Dollar, die UNHCR für seine lebenswichtigen Operationen in der DRK benötigt, finanziert worden.