UNHCR begrüßt Erleichterung des Verkehrs zwischen Pakistan und Afghanistan
UNHCR begrüßt Erleichterung des Verkehrs zwischen Pakistan und Afghanistan
UNHCR begrüßt die Ankündigung der pakistanischen Behörden, den Personen- und Warenverkehr an den Grenzübergängen zu Afghanistan erleichtern zu wollen. Zuvor hatte es Berichte über Störungen an der Grenze gegeben, die den Handel und die regulären Bevölkerungsbewegungen beeinträchtigt haben. Unter den Betroffenen waren auch afghanische Zivilisten, die Schutz gesucht hatten.
Die Störungen haben dazu geführt, dass viele Afghan*innen, darunter Frauen, Kinder und Menschen, die dringend medizinische Hilfe benötigen, seit Wochen am Grenzübergang Chaman-Spin Boldak zwischen den beiden Ländern festsitzen. Der Grenzübergang blieb in den letzten drei Wochen geschlossen. Die neuen Maßnahmen sollen auch das Risiko verringern, dass Menschen in die Hände von Menschenschmugglern und -händlern fallen, was tödliche Folgen haben könnte.
Fast 700.000 Afghan*innen wurden in diesem Jahr durch den Konflikt vertrieben - insgesamt wurden etwa 3,5 Millionen Menschen im ganzen Land entwurzelt. Schätzungsweise 150.000 ehemals vertriebene Afghan*innen kehrten zwar in diesem Jahr in ihre Heimatorte zurück, doch die Lage innerhalb des Landes ist weiterhin dramatisch.
Iran und Pakistan nehmen zusammen fast 90 Prozent aller afghanischen Flüchtlinge weltweit auf und das schon seit mehr als vier Jahrzehnten. Eine verstärkte internationale Unterstützung ist dringend erforderlich, um den mehr als 1,4 Millionen afghanischen Flüchtlingen, die in Pakistan registriert sind, und fast 800.000 in Iran weiterhin Schutz zu gewähren. Beide Länder beherbergen auch eine große Zahl nicht registrierter Afghan*innen. UNHCR fordert die Nachbarländer Afghanistans auf, den Sicherheit suchenden Menschen weiter Schutz zu gewähren.
Innerhalb Afghanistans leistet das UNHCR weiterhin dringend benötigte humanitäre Hilfe für vertriebene Afghan*innen. Nahezu eine halbe Million Menschen haben in diesem Jahr bereits Hilfe von UNHCR erhalten, darunter Zelte, Notunterkünfte, Lebensmittelrationen, Decken, Küchensets, Öfen, Solarpaneele, Solarlaternen, Isoliermaterial, Bargeld für die Bedürftigsten und andere Hilfsgüter.
Zusätzlich zu den drei Flügen, die kürzlich in Termez, Usbekistan, gelandet sind, organisiert UNHCR weitere Lufttransporte mit humanitären Hilfsgütern nach Afghanistan. Da wir unsere humanitäre Hilfe weiter ausbauen, wird vor den strengen Wintermonaten dringend mehr Geld benötigt.
Neben der Nothilfe für die Vertriebenen setzt UNHCR die Arbeit in den Gemeinden fort, in die ehemalige Flüchtlinge zurückgekehrt sind, und investiert in die Infrastruktur, einschließlich Bildung, Gesundheit, Lebensunterhalt und Unterkünfte.
UNHCR appelliert an die internationale Gemeinschaft, die finanziellen Beiträge für die vertriebenen Afghan*innen innerhalb und außerhalb des Landes dringend aufzustocken. Diese Menschen sind nach wie vor extrem gefährdet und brauchen dringend Unterstützung, um den Winter zu überstehen.