UNHCR-Bericht: Weltweiter Fortschritt bei der Integration von Flüchtlingen
UNHCR-Bericht: Weltweiter Fortschritt bei der Integration von Flüchtlingen
Gemeinsame (Teil-)Fortschritte im Flüchtlingsschutz erreicht
Die internationale Gemeinschaft hat in den vergangenen vier Jahren greifbare Fortschritte bei der Umsetzung von den im Jahr 2019 beschlossenen Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen erzielt. Diese Fortschritte müssen jedoch beschleunigt werden, um den anhaltenden Anstieg der weltweiten Vertreibungen zu bewältigen, erklärte UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, am Freitag.
Im Vorfeld des nächsten Globalen Flüchtlingsforums im Dezember zeigt der neue UNHCR-Bericht Fortschritte bei vier zentralen Zielen:
- Verbesserung der Unterstützung für Länder, die bereits viele Flüchtlinge aufgenommen haben
- Stärkung der Eigenständigkeit von Flüchtlingen
- Erweiterung des Zugangs zu dauerhaften Lösungen in Drittländern (Resettlement und andere humanitäre Aufnahmeprogramme)
- Förderung von Bedingungen, die eine Rückkehr in das Herkunftsland in Sicherheit und Würde ermöglichen
„Dieser Bericht ist im Grunde eine Quelle der Hoffnung, auch wenn noch mehr getan werden muss“, sagte Gillian Triggs, stellvertretende Hochkommissarin für Flüchtlingsschutz des UNHCR. „Die Daten bestätigen die Kernidee des Globalen Pakts für Flüchtlinge. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir Flüchtlinge schützen.“
Trotz großer Anstrengungen bleibt die Situation schwierig
Der Bericht stellt fest, dass seit 2016 weltweit sieben von zehn Flüchtlingen legalen Zugang zu Arbeit hatten. In der Praxis hatte jedoch nur die Hälfte Zugang zu einer formellen Beschäftigung. Im Schnitt genossen weltweit sechs von zehn Flüchtlingen Bewegungsfreiheit. Die politische Unterstützung für den Bildungszugang von Flüchtlingen wurde allgemein als positiv bewertet. Seit 2016 hat die Zahl der im Flüchtlingsschutz Engagierten zugenommen, einschließlich NGOs und von Frauen geleiteten Initiativen.
Ab 2022 stieg die Zahl an Flüchtlingen, die durch Resettlement in ein sicheres Aufnahmeland kamen, wieder an. Allerdings nicht in einem Umfang, der den Bedarf deckt. Mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge konnten zwischen 2016 und 2021 von zusätzlichen Aufnahmeprogrammen und der Familienzusammenführung profitieren.
Die Finanzierung von Flüchtlingssituationen war weiterhin von großer Bedeutung: Die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen erreichte im Zeitraum 2020-2021 26,4 Milliarden US-Dollar. Die meisten Gelder kamen von fünf großen Gebern.
Weiterhin ungleiche Verantwortungsteilung
Mitte 2023 standen 35,8 Millionen Flüchtlinge unter dem Mandat des UNHCR, sowie weitere Menschen, die internationalen Schutzes bedürfen. Ihre Bedarfe übersteigen nach wie vor unsere Möglichkeiten zu helfen, auch in finanzieller Hinsicht. Die Verteilung der Verantwortung für diese schutzbedürftigen Menschen ist weltweit nach wie vor sehr ungleich verteilt. 55 Prozent aller Flüchtlinge leben in nur 10 Ländern und 75 Prozent aller Flüchtlinge leben in Staaten mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.
Die Folgen von COVID-19 wurden mit dem ersten Anstieg der weltweiten Armutsrate seit 30 Jahren in Verbindung gebracht. Wo Daten verfügbar waren, wiesen Flüchtlinge tendenziell höhere Armutsquoten auf als Einheimische. Besonders betroffen waren Kinder.
„Die Defizite zeigen, wo wir unsere Anstrengungen auf allen Ebenen verstärken müssen“, sagte Triggs. „Der Globale Pakt ist die Blaupause. Das bevorstehende Globale Flüchtlingsforum ist der Ort, an dem wir die neuen Zusagen und konkrete Maßnahmen umsetzen werden.“