UNHCR besorgt über fehlende Quartiere für Asylsuchende
UNHCR besorgt über fehlende Quartiere für Asylsuchende
WIEN, Österreich – Das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR ist besorgt über die steigende Zahl von Asylsuchenden in Österreich, für die es in Grundversorgungsquartieren keinen Platz gibt. Nach verschiedensten Meldungen sind mittlerweile bis zu 4.000 Menschen, die in Österreich einen Asylantrag gestellt haben, in so genannten Transit- oder Notquartieren untergebracht. Diese Quartiere wurden aber für Menschen auf der Durchreise eröffnet und sind aufgrund ihrer Ausstattung nur für eine sehr kurze Verweildauer geeignet.
"Wir haben im Rahmen unserer Monitoring-Tätigkeit mit vielen Asylsuchenden gesprochen, die bereits eine Woche oder länger in Transitquartieren verbracht haben. Diesen Quartieren fehlt es aber an jeglicher Infrastruktur, um eine menschenwürdige Unterbringung über mehrere Tage hinweg zu gewährleisten. Häufig gibt es dort nicht einmal Duschen", so Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich.
Sehr besorgniserregend ist für UNHCR auch, dass die Kluft zwischen verfügbaren Grundversorgungsplätzen und neu ankommenden Asylsuchenden täglich steigt. "Wir werden vermehrt von Asylsuchenden kontaktiert, die nach der Stellung ihres Asylantrags weggeschickt werden, ohne ein Quartier zu haben", sagt Pinter. Diese Asylsuchenden berichteten laut UNHCR auch von Problemen mit der medizinischen Versorgung.
UNHCR ist sich der Herausforderungen bewusst, die die steigenden Asylantragszahlen mit sich bringen. Umso wichtiger scheint daher jetzt die Bündelung aller Kräfte, um für alle Asylsuchenden so schnell wie möglich eine adäquate Unterkunft zu finden.
"Wir appellieren an alle Akteurinnen und Akteure, gemeinsam und rasch daran zu arbeiten, jenen Menschen, die in Österreich Schutz vor Verfolgung und Krieg suchen, eine menschenwürdige Unterkunft zu bieten", so Pinter abschließend.