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UNHCR-Sonderbotschafterin Cate Blanchett zur Situation der Rohingya Flüchtlinge: „Wettlauf gegen die Zeit“

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UNHCR-Sonderbotschafterin Cate Blanchett zur Situation der Rohingya Flüchtlinge: „Wettlauf gegen die Zeit“

21 März 2018
UNHCR-Sonderbotschafterin Cate Blanchett trifft junge Rohingya Flüchtlinge in Bangladesch. © UNHCR/Hector Perez

In den nächsten Monaten bedrohen starker Regen, Zyklone und ungünstige Wetterverhältnisse mehr als 100.000 Rohingya Flüchtlinge, die derzeit in überfüllten Lagern im Cox’s Bazar Distrikt leben. UNHCR-Sonderbotschafter Cate Blanchett warnte heute nachdrücklich vor einem „Wettlauf gegen die Zeit“ und betonte die Wichtigkeit rascher Hilfe vor der herannahenden Regenzeit.

Blanchett, die diese Woche von einem Besuch nach Bangladesch zurückkehrte, ruft zu schnellstmöglicher Unterstützung von UNHCR und seinen Partnern auf, die mit der Regierung von Bangladesch zusammenarbeiten, um einen „Notfall in einem Notfall“ zu verhindern.

Seit August 2017 haben mehr als 671.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar in Bangladesch Schutz gesucht. „Die Flüchtlinge haben Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und eine entsetzliche Flucht erlebt. Sie haben unvorstellbare Widerstandsfähigkeit und Mut bewiesen“, sagte Blanchett diese Woche am Ende ihres Besuchs in Siedlungen in Kutupalong, Nyapar und Chakmarkul in der Nähe von Cox’s Bazar. „Jetzt wo die Regenzeit naht, arbeitet die von UNHCR und seinen Partnern unterstützte Regierung von Bangladesch in einem Wettlauf gegen die Zeit fieberhaft an einem bestmöglichen Schutz der Flüchtlinge vor Überflutungen und Erdrutschen.“

„Ich habe hautnah gesehen wie UNHCR, zusammen mit Partnern und den Flüchtlingen selbst, mit aller Macht versucht, einen „Notfall in einem Notfall“ im Cox’s Bazar Distrikt zu verhindern. Mitarbeiter vor Ort verteilen Schutz- und Vor-Monsun-Pakete an gefährdete Familien, verstärken Straßen, Brücken, Stufen und andere Infrastruktur, die weggeschwemmt werden könnte, und bringen Familien an sicherere Orte, wo immer Land verfügbar ist. Aber es wird dringend noch mehr gebraucht, um die Sicherheit der Flüchtlinge sicherzustellen“, fährt Blanchett fort.

Sie ruft die internationale Gemeinschaft auf, Solidarität zu zeigen und gemeinsam mit der Regierung und der Bevölkerung Verantwortung in der Krise zu übernehmen: „Die Menschen in Bangladesch und den Aufnahmegemeinden waren die ersten, die auf diese Krise reagiert haben und sie wurden von UNHCR und seinen Partnern unterstützt. Aber ich kann nicht genug betonen, wie viel mehr nötig ist, um diesen gefährdeten staatenlosen Flüchtlingen, die Mehrheit davon Frauen und Kinder, zu helfen. Die derzeitige Situation ist die am schnellsten wachsende Flüchtlingskrise der Welt, die Regenzeit nähert sich und es ist entscheidend, dass die internationale Gemeinschaft, der private Sektor und auch Einzelpersonen alles in ihrer Macht stehende tun, um diese staatenlosen Flüchtlinge und alle Gemeinden, die sie aufnehmen, zu unterstützen.“

Die Rohingya sind eine staatenlose Minderheit. Seit dem Ausbruch der Gewalt am 25. August im Rakhine-Staat in Myanmar sind mehr als 671.000 Menschen nach Bangladesch geflohen. Die dortige Regierung und die Bevölkerung haben enorme Großzügigkeit und Gastfreundschaft angesichts dieses Zustroms gezeigt. Mit dem akuten Risiko eines „Notfalls in einem Notfall“ unterstützen UNHCR und seine Partner die lokale Regierung in Cox’s Bazar, um sowohl Flüchtlinge als auch Aufnahmegemeinden auf die kommende Monsunsaison vorzubereiten.

Kevin J. Allen, Leiter der UNHCR-Notfalloperation in Cox’s Bazaar, Bangladesch, sagt: „Bangladesch rettete Tausende Leben, als es seine Grenzen für die Rohingya Flüchtlinge öffnete und sie mit offenen Armen aufnahm. Es ist jetzt entscheidend, dass wir zu Bangladesch und den Flüchtlingen stehen, um sie vor Zyklonen und starkem Regen zu beschützen.“

UNHCR arbeitet an verbesserten Lebensbedingungen für die staatenlosen Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch, darunter Zugang zu Gesundheitsfürsorge, Bildung und Selbstständigkeit. Die Lösungen dieser Flüchtlingskrise liegen in Myanmar, weswegen UNHCR die dortige Regierung dazu aufruft, im Rakhine-Staat Grundbedingungen zu schaffen, die eine sichere, würdevolle und nachhaltige Rückkehr von Flüchtlingen ermöglichen, die sich freiwillig dazu entscheiden, nach Hause zurückzukehren. UNHCR setzt sich für einen uneingeschränkten humanitären Zugang zu allen Gebieten und allen potenziellen Rückkehr- und Heimatsregionen im Rakhine-Staat ein und hat der Regierung von Myanmar Unterstützung bei der Umsetzung der Empfehlungen der beratenden Kommission zum Rakhine-Staat angeboten.

Letzte Woche wurde ein organisationsübergreifender Spendenaufruf für Bangladesch mit einem Finanzbedarf von 951 Millionen US-Dollar bis Dezember 2018 veröffentlicht, um Flüchtlinge und Aufnahmegesellschaft zu unterstützen. UNHCR benötigt 196,3 Millionen US-Dollar um seine Arbeit fortzusetzen und weiterhin lebensrettende und schutzbringende Maßnahmen für Rohingya-Flüchtlinge und die Aufnahmegemeinden zu leisten.