UNHCR zu Asylgipfel: Gemeinsame Lösung für Schutzsuchende finden!
UNHCR zu Asylgipfel: Gemeinsame Lösung für Schutzsuchende finden!
Anlässlich des morgen stattfindenden Asylgipfels appelliert das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR an Bund und Länder, rasch eine gemeinsame Lösung zur Entspannung der Unterbringungs- und Betreuungssituation für Asylsuchende in Österreich zu finden. Die Betreuungseinrichtungen des Bundes seien seit längerer Zeit an ihrer Kapazitätsgrenze und eine adäquate Versorgung und Betreuung von Asylsuchenden vielerorts kaum mehr möglich.
„Die steigenden Asylantragszahlen sind zweifellos eine Herausforderung, von einer Situation wie 2015/2016 ist Österreich aber zahlenmäßig weit entfernt. Bund und Länder sind jetzt gefordert, an einem Strang zu ziehen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass Schutzsuchende nicht in Turnsälen, ehemaligen Lagerhallen oder noch prekäreren Unterkünften landen“, so Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich.
UNHCR weist weiters darauf hin, dass aufgrund der angespannten Unterbringungssituation in den Bundesquartieren häufig kaum mehr Betreuung für die Betroffenen angeboten werden kann, weil sowohl Platz als auch Ressourcen dafür fehlen. Das betrifft ganz besonders unbegleitete Minderjährige, für die Betreuung sowie Lern- und Freizeitangebote doppelt wichtig wären.
Um die bestehenden vollen Großquartiere zu entlasten, ruft UNHCR die Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, am Asylgipfel einen politischen Konsens zu finden, damit rasch zusätzliche Kapazitäten in den Bundesländern für unterschiedliche Gruppen wie unbegleitete Minderjährige, Familien, aber auch alleinstehende Männer geschaffen werden.
Dabei sollten so weit wie möglich kleinere Betreuungs-Einheiten angestrebt werden, weil dies meist die bessere Lösung für alle Beteiligten (Asylsuchende, Aufnahmegemeinden, Betreuungsorganisationen) darstellt und zudem hilft, das Risiko der Verbreitung von COVID-19 zu minimieren.