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1,35 Milliarden US-Dollar für venezolanische Flüchtlinge, Migranten und Aufnahmeländer benötigt

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1,35 Milliarden US-Dollar für venezolanische Flüchtlinge, Migranten und Aufnahmeländer benötigt

15 November 2019
Eine venezolanische Großmutter und ihr Enkel essen im April 2019 in einer Gemeinschaftsküche in Cúcuta, Kolumbien. © UNHCR / Vincent Tremeau

UNHCR und IOM (Internationale Organisation für Migration) starten einen Regionalplan in Höhe von 1,35 Milliarden US-Dollar, um den wachsenden humanitären Bedürfnissen venezolanischer Flüchtlinge und Migranten in Lateinamerika und der Karibik sowie den Aufnahmegemeinschaften gerecht zu werden.

Mit Stand von Anfang November 2019 gibt es weltweit rund 4,6 Millionen Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela. Fast 80 Prozent befinden sich in lateinamerikanischen und karibischen Ländern - ohne Aussicht auf eine kurz- bis mittelfristige Rückkehr. Wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, könnten sich bis Ende 2020 6,5 Millionen Venezolaner außerhalb ihres Landes befinden.

Der 2020 „Regional Refugee and Migrant Response Plan“ (RMRP), der in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá gestartet wird, ist ein Instrument zur Koordinierung und Mittelbeschaffung, das von 137 Organisationen entwickelt und umgesetzt wird. Diese arbeiten in der gesamten Region mit dem Ziel, fast vier Millionen Menschen - darunter venezolanische Flüchtlinge und Migranten sowie Aufnahmegemeinschaften - in 17 Ländern zu erreichen.

Der „Regional Refugee and Migrant Response Plan“ ist das Ergebnis eines umfassenden vor Ort durchgeführten Konsultationsprozesses, an dem sowohl die Regierungen der Aufnahmeländer, die Zivilgesellschaft, religiöse Organisationen als auch lokale Gemeinschaften und Partner sowie Flüchtlinge und Migranten selbst beteiligt sind.

Der Plan umfasst Maßnahmen in neun Schlüsselbereichen: Gesundheit, Bildung, Nahrungssicherheit, Integration, Schutz, Ernährung, Unterbringung, Hilfsgüter und humanitäre Transporte, und Wasser und Hygiene. Neben der Soforthilfe legt der Plan einen starken Schwerpunkt auf die Sicherstellung der sozialen und wirtschaftlichen Inklusion von Flüchtlingen und Migranten.

„Nur durch einen koordinierten Ansatz können wir auf die Bedürfnisse, die sich durch die schwierige Situation weiter verstärken, wirksam eingehen“, sagt Eduardo Stein, gemeinsamer Sonderbeauftragter des UNHCR-IOM für venezolanische Flüchtlinge und Migranten. „Zu diesem Zweck ist der RMRP-Aufruf für 2020 eines der wichtigsten Instrumente, um Ressourcen für gemeinsame Maßnahmen zu mobilisieren.“

„Trotz vieler Bemühungen und Initiativen ist die Dimension des Problems größer als die momentanen Kapazitäten. Daher ist es notwendig, dass die internationale Gemeinschaft diese Anstrengungen verstärkt, um den Ländern und internationalen Organisationen bei der Reaktion auf die Krise zu helfen“, so Stein. „Es ist mehr Unterstützung für die Regierungen erforderlich, wobei neben dem unmittelbaren humanitären Bedarf der Schwerpunkt auf entwicklungspolitischen Themen liegen sollte.“

Der RMRP 2020 ist das Produkt der „Regional Interagency Coordination Platform“, dem Koordinierungsmechanismus für die Situation in Venezuela. Er wird von UNHCR und IOM gemeinsam durchgeführt, außerdem sind viele weitere Organisationen der Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen und die Zivilgesellschaft beteiligt.

Der Plan ist auf dem R4V.info-Portal verfügbar.