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Hilfe für Zehntausende Menschen in der Zentralafrikanischen Republik rasch nötig

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Hilfe für Zehntausende Menschen in der Zentralafrikanischen Republik rasch nötig

12 Februar 2021
Zentralafrikanische Republik. Das Leben innerhalb des PK3-Camps für Binnenvertriebene, © UNHCR/Adrienne Surprenant

Zunehmende Angriffe auf humanitäre Helfer*innen und blockierte Hauptversorgungswege behindern UNHCR und andere humanitäre Organisationen dabei, den Binnenvertriebenen in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) zu helfen. Die humanitäre Situation hat sich verschlechtert und das Leiden der Bevölkerung nimmt zu.

Humanitäre Helfer*innen wurden angegriffen, ihre Büros geplündert und ihre Fahrzeuge gestohlen. Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) gab es im Januar 2021 66 solcher Vorfälle, die höchste Zahl, die jemals in einem einzigen Monat in der ZAR verzeichnet wurde. Im Dezember 2020 wurde ein humanitärer Helfer getötet und fünf weitere wurden verletzt.

Zusammenstöße, Militäroperationen und Blockaden entlang der Hauptverbindungsstraße zwischen der Zentralafrikanischen Republik und Kamerun verhindern die Lieferung von Hilfsgütern, wodurch die Preise in den betroffenen Gebieten um bis zu 240 Prozent für importierte Grundnahrungsmittel und um bis zu 44 Prozent für lokale Waren stiegen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Lieferung von humanitärer Hilfe aus der Hauptstadt Bangui mit dramatischen Folgen für die Menschen, die dringend Nahrungsmittel, medizinische Produkte, Wasser, Sanitärprodukte und Unterkünfte benötigen.

Trotz dieser Herausforderungen arbeitet UNHCR eng mit den nationalen Behörden, humanitären Partnern und der UN-Friedensmission MINUSCA zusammen, um weiterhin an zugänglichen Orten lebensrettende Hilfsgüter zu verteilen. Letzte Woche erreichten unsere Hilfsgüter etwa 4.600 Menschen aus über 740 Haushalten.

Seit Beginn der Krise im Dezember sind nach Schätzungen von OCHA mehr als 100.000 Menschen innerhalb der Zentralafrikanischen Republik vertrieben worden. Die meisten leben aus Angst vor neuen Angriffen auf ihre Dörfer unter erbärmlichen Bedingungen in den Wäldern.

Nach Angaben der staatlichen Behörden in den Nachbarländern sind mindestens 107.000 Menschen auch über die Grenzen in die Demokratische Republik Kongo (92.053), Kamerun (5.730), den Tschad (6.726) und die Republik Kongo (2.984) geflohen. Damit steigt die Gesamtzahl der in ihrem Land und in der Region vertriebenen Zentralafrikaner*innen auf über 1,5 Millionen – das entspricht fast einem Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes.

Innerhalb der Zentralafrikanischen Republik erhält UNHCR weiterhin Berichte über schwere Menschenrechtsverletzungen, darunter willkürliche Veraftungen, illegale Inhaftierungen, Folter, Erpressung, bewaffnete Raubüberfälle, Übergriffe, Bewegungseinschränkungen, Enteignungen und Plünderungen. Sexuelle Gewalt - auch gegen kleine Kinder - ist auf dem Vormarsch, da die unsichere Lage ein Klima der Gesetzlosigkeit und Straflosigkeit schafft.

UNHCR-Teams haben von wiederholten Verstößen gegen die humanitären Grundsätze in den Camps der Binnenvertriebenen berichtet. Wir bekräftigen unsere Forderung nach einem ernsthaften Dialog zur Deeskalation der Spannungen sowie nach nachhaltiger Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft, um sicherzustellen, dass effektive humanitäre Hilfe wieder aufgenommen wird und die Chancen auf Lösungen gestärkt werden.