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UNHCR erhält internationalen Willy-Brandt-Preis

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UNHCR erhält internationalen Willy-Brandt-Preis

9 Februar 2017
Verleihung des Willy-Brandt-Preises an das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am 23.01.2017 in der SPD Parteizentrale in Berlin.

 


 

Am Montagabend wurde Hochkommissar Filippo Grandi in Berlin der Internationale Willy-Brandt-Preis verliehen. Er erhielt die Auszeichnung stellvertretend für die humanitäre Arbeit UNHCRs zum Schutz von Flüchtlingen auf der ganzen Welt.

Es war bereits der fünfte Besuch des Hochkommissars in Berlin seit seinem Amtsantritt Anfang des vergangenen Jahres. Zunächst traf Grandi mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier und der Exekutivdirektorin des World Food Programmes Ertharin Cousin im Auswärtigen Amt zusammen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz bedankte sich Hochkommissar Grandi bei der deutschen Regierung für den entscheidenden Beitrag bei der Finanzierung von UN-Einsätzen vor allem in der Nahost-Region. Durch das gestiegene Engagement in der Region ist Deutschland mittlerweile zweitgrößter bilateraler Geber für UNHCR. Allein für UNHCR hat die deutsche Bundesregierung im vergangenen Jahr 360 Millionen US-Dollar zu Verfügung gestellt.

Außenminister Steinmeier hob die wichtige Rolle der Mitarbeiter von UNHCR und WFP in den Krisenherden dieser Welt hervor, die vor Ort unter schwierigen Bedingungen Hilfe leisten und betonte, Grandi und Cousin seien „die Leiter der beiden wichtigsten Partner unserer humanitären Hilfe“. Dennoch blieben die Herausforderungen für die beiden Organisationen angesichts des Hilfsbedarfs in vielen Krisenregionen enorm, fügte er hinzu.

„Die Art und Weise, wie Europa auf Flüchtlingskrisen reagiert, hat direkte Auswirkung darauf, wie die Welt reagiert.“

Auch Vizekanzler Sigmar Gabriel würdigte in seiner Laudatio während der abendlichen Verleihung des renommierten Willy-Brandt-Preises das Engagement UNHCRs: „Sie leisten jeden Tag überlebenswichtige Hilfe im Namen der Menschlichkeit“. Hochkommissar Grandi bedankte sich für den Preis und erinnerte in seiner Rede an die Fluchtgeschichte des Namensgebers des Preises: „Willy Brandt war selbst Flüchtling. […] Man kann sich gut vorstellen, wie seine Fluchterfahrung – das Erleben von Verfolgung und Exil – ein Schlüsselelement seiner Vision eines kooperativen, friedlichen und inklusiven internationalen Systems war.“ Vor diesem Hintergrund stellte Grandi die Bedeutung Deutschlands heraus, diese europäischen Werte zu bewahren und kritisierte die EU, die sich von ihren Werten entferne: „Die Art und Weise, wie Europa auf Flüchtlingskrisen reagiert, hat direkte Auswirkung darauf, wie die Welt reagiert.“

Am späteren Abend kam Hochkommissar Grandi noch mit Mitgliedern des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zusammen, um über die globale Prioritäten und Herausforderungen für UNHCR zu informieren sowie internationale Prozesse zu besserem Flüchtlingsschutz und den Global Compact 2018 zu umreißen.