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Ostukraine: UNHCR weitet Wiederaufbau-Programm aus

Pressemitteilungen

Ostukraine: UNHCR weitet Wiederaufbau-Programm aus

5 August 2016

KIEW, Ukraine – Tausende Menschen, die rund um die Region Luhansk leben, brauchen dringend Baumaterialien, um ihre zerstörten Häuser wiederaufzubauen.

UNHCR, in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm (WFP) und lokalen Partnerorganisationen, hat nun zwei Konvois mit je 25 Lastwägen  auf den Weg geschickt, um die benötigten Lieferungen zum Aufbau von Unterkünften dorthin zu bringen. Die ersten 25 Lastwägen konnten am Donnerstag 23.000 Dachplatten in das UNHCR-Lager in Luhansk bringen. Die restlichen 25 LKWs brachten heute, Freitag, sowohl Zement, Ziegel, Planen und Nägel, als auch Küchenutensilien, Kanister und Schuhtrockner für den Winter.

Trotz der 2015 beschlossenen Waffenruhe bleibt die Sicherheitssituation in der Ostukraine angespannt und unbeständig. Das Aufflammen von Kampfhandlungen führt weiterhin zu Opfern unter Zivilisten und der Zerstörung von Häusern. UNHCR schätzt, dass 10.000 Häuser in der Gegend von Luhansk auf diese Weise zerstört wurden.

Seit dem Beginn des Konfliktes im Jahre 2014 waren mehr als zwei Millionen Menschen gezwungen, ihre Häuser zurückzulassen, um in anderen Gebieten oder im Ausland Zuflucht zu suchen. Fast 800.000, unter ihnen auch viele ältere und ganz besonders Schutz bedürftige Menschen, brauchen weiterhin Unterstützung in der Konfliktzone.

Viele Dächer und Fenster wurden durch Geschütz- und Granatfeuer  zerstört. Während einer Evaluierungs-Mission im Mai trafen UNHCR-Teams den 77-jährigen ehemaligen Bauarbeiter Petro und seine Frau. Sie hatten zwei Jahre in einem kleinen Kellerraum gewohnt, der einzige Teil ihres von Granaten getroffenen Hauses, der sie vor der Witterung schützte.

UNHCR zeigt sich weiterhin besorgt über Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit für Menschen wie Petro, die zusätzlich noch für den Zugang zu Sozialleistungen wie Pensionen auf der von der Regierung kontrollierten Seite kämpfen müssen.

Ein weiteres, großes Problem ist die limitierte Anzahl an Checkpoints In der Luhansk Region gibt es nur einen offenen Übergang für Passanten in Stanitsa Luhanskaya. Hier stehen Leute bis zu acht Stunden an, um die Front zu überqueren.

Des Weiteren wurde die Zahlung der Sozialleistungen für Binnenvertriebene aufgeschoben, bis diese eine Bestätigung ihrer Wohnadresse vorlegen können. Genau das erweist sich jedoch als eine große Herausforderung, insbesondere für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung. Für sie entstehen auch große Unsicherheiten und beschwerliche Situationen während der langen Wartezeit an den Checkpoints, wo sie weder einen Unterstand, noch angebrachte Sanitäranlagen vorfinden. Erneut ruft UNHCR alle Akteure auf, Binnenvertriebenen uneingeschränkten Zugang zu Unterstützung und Rechten zu gewährleisten– unabhängig von ihrem Registrierungsstatus oder ihrem momentanen Wohnsitz.

Humanitäre Hilfslieferungen in die Luhansk Region waren zuletzt zurückgegangen, da viele UN-Vertretungen vor Ort seit Februar 2015 nicht tätig sein konnten.

In diesem Jahr arbeitet das UNHCR Team in Luhansk mit lokalen Baufirmen, Freiwilligen und zusammen mit lokalen Gemeindevertretern an dem Plan, 1.500 zerstörte Häuser bis zum Oktober wieder aufzubauen. Rund 1.100 Familien in 15 Dörfern rund um die Grenzgegend konnten schon Baumaterialien bekommen, jedoch können 40 Prozent der Betroffenen die Arbeiten ohne Hilfe von UNHCR nicht durchführen.