Flüchtlingsankünfte in Griechenland steigen dramatisch
Flüchtlingsankünfte in Griechenland steigen dramatisch
ATHEN, Griechenland – Die Zahl der in Griechenland ankommenden Flüchtlinge und Migranten steigt dramatisch an und hat nun 160.000 erreicht. Seit Anfang Januar bis 14. August dieses Jahres kamen 158.456 Menschen über das Mittelmeer nach Griechenland. Im gleichen Zeitraum kamen 1.716 Flüchtlinge und Migranten über die Landgrenze zur Türkei. Die Gesamtzahl der Ankünfte von Schutzsuchenden beläuft sich daher in diesem Jahr auf 160.172.
Innerhalb der vergangenen Wochen sind die Zahlen kontinuierlich gestiegen. Im Juli 2015 suchten 50.242 Personen in Griechenland Schutz – mehr als im gesamten letzten Jahr (43.500). Allein vergangene Woche (8. Bis 14. August) flohen mit 20.843 Menschen fast halb so viele Schutzsuchende über das Meer nach Griechenland wie im gesamten Jahr 2014.
Die große Mehrheit kommt aus Kriegsgebieten
Die meisten der Neuankömmlinge sind Syrer (16.997 oder 82 Prozent), 2.847 sind afghanische Staatsangehörige (14 Prozent) und 582 Iraker (3 Prozent). Das zeigt, dass die Mehrheit der ankommenden Menschen gute Chancen auf einen Flüchtlingsstatus hat.
Diese neuen Zahlen aus Griechenland lassen die Gesamtzahl der Ankünfte von Flüchtlingen und Migranten über das Mittemeer auf 264.500 ansteigen: 158.456 davon kamen in Griechenland an, etwa 104.000 in Italien, 1.953 in Spanien und 94 in Malta.
UNHCR warnt seit Monaten vor der sich zuspitzenden Flüchtlingskrise auf den griechischen Inseln. Die Aufnahmemechanismen, soziale Dienste und die Registrierung sowohl auf den Inseln als auch auf dem Festland müssen dringend gestärkt werden. UNHCR empfiehlt den griechischen Behörden eine einzige Institution für die Koordinierung der Notfallmaßnahmen zu bestimmen und ein geeignetes humanitäres System aufzubauen. Die europäischen Staaten sollten Griechenland bei dieser Aufgabe unterstützen. UNHCR leistet seinerseits Unterstützungsarbeit bei den griechischen Behörden.