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Gemeinsamer Aufruf zum Schutz von Kindern und Familien, die in Pakistan Sicherheit suchen

Medienmitteilungen

Gemeinsamer Aufruf zum Schutz von Kindern und Familien, die in Pakistan Sicherheit suchen

3 November 2023

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) sind zutiefst um die Sicherheit von Kindern und Familien, die in Pakistan von dem "Plan zur Rückführung illegaler Ausländer" betroffen sind, besorgt. 

Die meisten der Betroffenen sind Afghanen, die nun aus Angst vor Abschiebung oder Verhaftung Pakistan verlassen und nach Afghanistan zurückkehren. Doch Afghanistan befindet sich in einer humanitären Krise, die durch anhaltende Menschenrechtsverletzungen und einem drohenden harten Winter gezeichnet ist. Fast 30 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Rund 3 Millionen Menschen sind Binnenvertriebene.  

Rückkehr nach Afghanistan aus Angst vor Verhaftungen 

Seit dem 15. September 2023 haben schätzungsweise 160.000 Afghanen Pakistan verlassen. Davon gaben 86 Prozent Angst vor einer Verhaftung als Grund für ihre Ausreise an. Die überwiegende Mehrheit reiste überstürzt und ohne Hilfe ab. 

Pakistan hat eine jahrelange und rühmliche Tradition der Aufnahme von Flüchtlingen - wodurch Millionen Menschenleben gerettet wurden. Diese Großzügigkeit ist weiterhin gebraucht. 

Obwohl die pakistanische Regierung in der ersten Phase ihres Plans die Rückführung von Ausländern ohne Papiere vorsieht, gibt es Berichte über registrierte Flüchtlinge und Afghanen mit gültigen Unterlagen, die trotz zugesagter Schutzmaßnahmen unter Druck gesetzt wurden. Dazu gehören auch Kinder und Frauen. IOM hat Berichte über Personen erhalten, die in ihren Häusern aufgesucht wurden. 

Kinder sind besonders schutzbedürftig 

Von der Situation betroffene Kinder sind besonders schutzbedürftig. Denn ihre Sicherheit ist während der Reise innerhalb Pakistans, in Haftzentren, beim Grenzüberschritt und auch bei der Rückkehr nach Afghanistan bedroht. Sie laufen Gefahr, von ihren Familien getrennt- oder Opfer von Missbrauch zu werden. Auch besteht das Risiko, dass diese Kinder nicht mehr regelmäßig zur Schule gehen können und nicht genügend Nahrung und Wasser bekommen. 

Immer mehr registrierte afghanische Flüchtlinge wenden sich in Pakistan an die UNHCR-Zentren für freiwillige Rückkehr und bitten um Unterstützung bei der Rückkehr nach Afghanistan. UNHCR und IOM verstärken ihre Kapazitäten, um zu helfen.  

"Jegliche Rückkehr muss freiwillig sein und auf sichere und geordnete Weise erfolgen, wobei die Rechte und der Schutz der Bedürftigen in vollem Umfang zu wahren sind", betonte die Vertreterin von UNHCR, Philippa Candler. 

 Schutzbedürftige dürfen keinen lebensgefährlichen Situationen ausgesetzt werden 

UNHCR und IOM haben intensive Gespräche mit den pakistanischen Behörden geführt und sich unter anderem dafür eingesetzt, dass diejenigen, deren Sicherheit gefährdet ist, von der gesetzten Frist zur Ausreise von Ausländern ohne Papiere bis zum 1. November ausgenommen werden. 

"Wir appellieren an die Behörden, schutzbedürftige Menschen, einschließlich Kinder und Familien, nicht in eine Situation zurückzudrängen, in der ihr Leben gefährdet sein könnte", sagte IOM-Missionsleiterin Mio Sato. 

UNHCR und IOM bekräftigen ihr Angebot, Pakistan bei der Entwicklung eines Mechanismus zur Registrierung von Menschen, die weiterhin Schutz im Land benötigen, zu unterstützen. 

"In dieser Zeit erhöhter Gefährdung ruft UNICEF die pakistanische Regierung auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und die Rechte aller Kinder innerhalb ihrer Grenzen zu wahren und zu schützen. Kinder müssen geschützt werden, damit sie sicher aufwachsen, lernen und ihr volles Potenzial entfalten können", sagte der UNICEF-Repräsentant für Pakistan, Abdullah Fadil. 

UNHCR, IOM und UNICEF fordern die internationale Gemeinschaft weiterhin auf, die Unterbringung schutzbedürftiger Kinder, Familien und Flüchtlinge in Pakistan zu unterstützen.