Hilfe für Vertriebene nach Vulkanausbruch in der DR Kongo
Hilfe für Vertriebene nach Vulkanausbruch in der DR Kongo
Tausende von Menschen flohen beim Ausbruch in der Nacht zu Fuß aus ihren Häusern und trugen Matratzen und andere Habseligkeiten mit sich, als die Lava in Richtung Goma floss und auf dem Weg dorthin Dörfer niederbrannte. Viele von ihnen wurden von Gastfamilien in Goma und Umgebung aufgenommen, während mehrere Tausend über die Grenze nach Ruanda flohen.
Nach Angaben der Behörden starben 32 Menschen im Zusammenhang mit dem Ausbruch, darunter sieben Menschen, die von der Lava getötet wurden und fünf, die an giftigen Gasen erstickten. Unter der Leitung des Roten Kreuzes werden derzeit große Anstrengungen unternommen, um mehrere hundert Kinder wieder mit ihren Familien zusammenzuführen, die bei der Flucht vor dem Ausbruch getrennt wurden.
Der Lavastrom kam zwar zwei Tage nach dem Ausbruch zum Stillstand. Seit dem Ausbruch gab es jedoch wiederholt Erdbeben und auch der Lavasee im Krater des Vulkans scheint sich wieder gefüllt zu haben, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass sich neue Spalten öffnen oder eine weitere Eruption stattfinden wird.
Der Vulkan Mount Nyiragongo brach zuletzt im Jahr 2002 aus. 250 Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 100.000 Menschen wurden obdachlos. Er gehört zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanen der Welt und seine Aktivität wird weiterhin genau überwacht.
Die meisten Menschen sind inzwischen wieder in ihre Häuser zurückgekehrt, darunter auch diejenigen, die nach Ruanda geflohen waren. UNHCR ist bereit, die ruandischen Behörden weiterhin bei der Bewältigung der Notlage der Menschen zu unterstützen, die nach dem Ausbruch noch nicht in die DRK zurückgekehrt sind.
UNHCR nahm zusammen mit der Regierung der DRK und anderen humanitären Organisationen an einer gemeinsamen Evaluierung zur Bewertung der Schäden teil. Aus der Luft ist der Weg der Eruption südlich des Vulkans klar zu erkennen. Zwei Dörfer an der Nordspitze von Goma wurden zerstört und zwei weitere wurden fast vollständig von Lava bedeckt. Unsere Mitarbeiter*innen haben Zeugenaussagen von Familien gehört, deren Häuser zerstört wurden, und von anderen, die Kinder und andere geliebte Menschen verloren haben. Ganze Stadtteile sind ohne Strom und es wird befürchtet, dass es auch zu einer Wasserknappheit kommen wird.
Der Vulkanausbruch behindert auch den humanitären Einsatz in der DRK.
Die Straße, die in die nördlichen Teile der Provinz Nord-Kivu führt, ist ebenfalls durch die Lava beschädigt, was den Transport von Lebensmitteln und Gütern in das Gebiet um Beni erschwert, wo rund 280.000 Menschen, die seit Januar 2021 durch Konflikt und Unsicherheit vertrieben wurden, auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Beni liegt etwa 240 Kilometer nördlich von Goma, und andere Zugangswege sind seit Beginn der COVID-19-Epidemie durch geschlossene Grenzen blockiert.
UNHCR bereitet sich darauf vor – in Abstimmung mit anderen UN-Organisationen und NGOs – zur Unterstützung der Regierungen den Bedürftigen in der Region Goma mit Unterkünften und Hilfsgütern zu helfen. Es werden dringend finanzielle Mittel benötigt, um den Betroffenen zu helfen. UNHCR hat außerdem bisher nur 17 Prozent der 204,8 Millionen US-Dollar erhalten, die für die Arbeit in der DRK benötigt werden.
Diese jüngste Katastrophe ist für die zwei Millionen Menschen, die bereits durch brutale Gewalt in der Provinz Nord-Kivu vertrieben worden sind, eine zusätzliche Belastung. Allein in diesem Jahr mussten 450.000 Menschen fliehen. UNHCR arbeitet weiterhin mit der Regierung, den lokalen Gemeinden und anderen Partner*innen zusammen, um Binnenvertriebene zu schützen und Unterkünfte sowie Hilfsgüter für sie bereit zu stellen.