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Licht gibt Hoffnung

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Licht gibt Hoffnung

31 März 2023
Aqsa und Hafsa lernen im Licht einer Solarlaterne in der pakistanischen Provinz Belutschistan. © UNHCR/Humera Karim

In der abgelegenen pakistanischen Provinz Belutschistan hat eine Partnerschaft mit UNHCR und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den Zugang zu Energie für von den Überschwemmungen betroffene Gemeinden verbessert, indem Licht und saubere Kochmöglichkeiten bereitgestellt wurden.

Die achtjährige Aqsa und ihre jüngere Schwester Hafsa, 7, hocken auf dem Boden ihres winzigen Lehmhauses. Ihre Schulbücher sind vor ihnen ausgebreitet und werden vom Licht einer neuen Solarlaterne beleuchtet. Normalerweise sind die Erstklässlerinnen daran gewöhnt, dass die Aktivitäten des Tages mit dem Sonnenuntergang zu Ende gehen – aber nicht heute.

Wie viele abgelegene Dörfer in Pakistan, ist auch ihr Dorf Mir Hassan Khoso im Distrikt Jaffarabad nicht an das Stromnetz angeschlossen. Früher waren die Abende in völlige Dunkelheit getaucht. Geschäfte, Hausarbeit und Hausaufgaben kamen zum Erliegen.

"Wir sind so glücklich, weil wir jetzt unsere Hausaufgaben machen können, wann immer wir wollen - sogar am Abend", sagte Aqsa.

"Unser Traum ist es, unsere schulische Ausbildung fortzusetzen, damit wir unsere Familie in Zukunft unterstützen können", fügte sie hinzu.

Die Solarlaterne unterstützt sie nicht nur beim Lernen, sondern hilft Aqsa und Hafsa auch, wenn sie nachts mal raus müssen. Der nächtliche Gang zur Toilette, die sich ausserhalb ihres Grundstücks befindet, hat beiden Schwestern immer Angst gemacht. Jetzt, wo sie die Lampe bei sich tragen, fühlen sie sich sicherer.

Die Energieversorgung der Familie ist Teil eines Projekts zur Unterstützung von 2.000 bedürftigen pakistanischen Haushalten in den östlichen Teilen der Provinz Belutschistan, die von den verheerenden Überschwemmungen im August letzten Jahres betroffen waren. Millionen von Menschen wurden durch die Fluten vertrieben. Durch die Überschwemmungen wurden auch Anbauflächen und Viehbestände zerstört und die bereits bestehenden Ungleichheiten verschärft.

Im Rahmen einer koordinierten Reaktion unter der Leitung des pakistanischen Nationalen Ausschusses für Katastrophenmanagement (NDMA) und in Zusammenarbeit mit anderen Partnern, hat UNHCR Hilfsgüter wie Zelte, Plastikplanen, Decken und Schlafmatten in die am stärksten betroffenen Gebiete der Provinzen Belutschistan, Khyber Pakhtunkhwa und Sindh geliefert.

Seit März 2023 stellt UNHCR wärmende Umhänge und elektrische Geräte wie energieeffiziente Kochherde und solarbetriebene Lampen zur Verfügung. Diese Hilfe baut auf einer früheren Verteilung von 68.000 Lampen und Herde für Flüchtlinge in Pakistan auf.

Husna Bibi, die Mutter der beiden Schwestern, deren Haus bei den Überschwemmungen ebenfalls beschädigt wurde, freute sich ebenfalls über einen energieeffizienten Kochherd. Der neue Herd halbiert den Brennstoffverbrauch und kocht das Essen schneller als zuvor, so dass sie mehr Zeit mit ihren Töchtern verbringen kann. Dank der brennstoffsparenden Technologie entsteht auch weniger Rauch und Russ; beides hatte früher starke gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf das Leben der Familienmitglieder.

"Meine Augen haben gebrannt", sagt Husna Bibi.

Die Verteilung der Hilfsgüter ist Teil eines Dreijahresprogramms von UNHCR und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Es zielt darauf ab, Haushalte mit zuverlässigen und sauberen Energiequellen zu versorgen, u. a. durch solarbetriebene Laternen, energieeffiziente Kochherde und den Anschluss von Haushalten an solarbetriebene Stromnetze. Ziel des vom BMZ finanzierten Programms ist es, den Schutz und das Leben der Flüchtlinge zu verbessern. Gleichzeitig soll damit auch der ökologische Fussabdruck der Flüchtlingsarbeit durch den Übergang zu sauberen Energielösungen verringert werden. Die Hilfe erreicht nun auch von Überschwemmungen betroffene Gemeinden und unterstützt sie beim Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels.

Pakistan und seine Bevölkerung haben über vier Jahrzehnte lang Millionen von afghanischen Flüchtlingen aufgenommen. UNHCR hat dem Land und seiner Bevölkerung bereits bei zahlreichen Naturkatastrophen und klimatischen Veränderungen zur Seite gestanden. Und manchmal ist es ein bisschen Licht, das im Leben den grossen Unterschied machen kann.