Massnahmenpaket nötig, um weitere Todesopfer im Ärmelkanal zu verhindern
Massnahmenpaket nötig, um weitere Todesopfer im Ärmelkanal zu verhindern
Wir sind zutiefst erschüttert und betroffen über die beispiellose Tragödie, die sich am Mittwoch (24. November 2021) im Ärmelkanal ereignet hat.
Mindestens 27 Menschen, darunter auch Frauen und ganz junge Menschen, verloren ihr Leben bei dem Versuch, eine der gefährlichsten Seerouten der Welt zu überqueren. Dies ist der grösste Verlust an Menschenleben, der in jüngster Zeit auf diesem Seeweg zu beklagen war - und ein Verlust, der hätte vermieden werden können.
Jetzt ist es an der Zeit, dass sich alle Staaten und die Zivilgesellschaft dazu verpflichten, bei der Suche nach Lösungen das Leben, die Rechte und die Würde des Menschen in den Mittelpunkt der Diskussionen zu stellen.
Die Rettung von Menschenleben sollte immer Priorität haben.
Solange es keine sichereren Alternativen gibt, werden sich die Menschen weiterhin auf diese gefährlichen Reisen begeben, und ihre Verzweiflung und Verletzlichkeit wird weiterhin von skrupellosen Schmugglern ausgenutzt werden.
Auf beiden Seiten des Ärmelkanals und darüber hinaus ist eine koordinierte und umfassende Reaktion erforderlich - von der Bereitstellung angemessener Informationen für Menschen auf der Flucht, auch über die Risiken der Überfahrt, bis hin zu menschenwürdigen Aufnahmebedingungen, der Rettung von Menschenleben auf See, der aktiven Bekämpfung von Schleuserringen und der Ausweitung sicherer Fluchtrouten für Flüchtlinge.
Auf den Routen befinden sich auch Menschen, die aus Konfliktgebieten kommen und auf ihrer Reise vielen Herausforderungen und Gefahren ausgesetzt sind.
Diejenigen, die internationalen Schutz benötigen, müssen diesen auf faire und effiziente Weise erhalten können. Gleichzeitig müssen Bemühungen um eine rasche Rückkehr derjenigen, für die dies nicht zutrifft, unter voller Wahrung ihrer Menschenrechte verstärkt werden.
Nur eine koordinierte, robuste und nachhaltige Vorgangsweise kann weitere Verluste an Menschenleben verhindern. UNHCR steht weiterhin zur Verfügung, um Unterstützung und Beratung im Einklang mit den internationalen Standards zu leisten.