UNHCR begrüsst die Fortsetzung des Resettlements und hofft auf weitere Schritte
UNHCR begrüsst die Fortsetzung des Resettlements und hofft auf weitere Schritte
Die Schweiz engagiert sich seit 2013 wieder im Resettlement-Programm von UNHCR. Sie hat seither insgesamt rund 4500 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufgenommen, die im Libanon, in Jordanien, der Türkei und Ägypten vor Konfliktsituationen Zuflucht suchten. Ausserdem hat sie besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus Libyen aufgenommen.
2019 hatte der Bundesrat beschlossen, die Zahl der aufzunehmenden Resettlement-Flüchtlinge jeweils für zwei Jahre festzulegen, innerhalb einer Bandbreite von 1500 bis 2000 Personen. Für die Jahre 2020/2021 beschloss er die Aufnahme von bis zu 1600 Resettlement-Flüchtlingen. Für die Jahre 2022/2023 hat er nun dieselbe Zahl festgelegt. Aufgrund des hohen und weiter steigenden weltweiten Bedarfs hatte UNHCR angeregt, die Anzahl der Resettlement-Plätze zu erhöhen.
Entlastung von Erstzufluchtsstaaten
Resettlement – die Neuansiedlung von Flüchtlingen – schützt nicht nur einzelne Flüchtlinge, sondern entlastet auch Erstzufluchtsstaaten und trägt so zu einer besseren Teilung der Verantwortung bei. Mehr als 70 Prozent der Flüchtlinge finden in Nachbarstaaten von Krisensituationen Zuflucht. Diese Staaten stossen häufig an ihre Kapazitätsgrenzen. Das hat zur Folge, dass viele Flüchtlinge nicht oder nur unzureichenden Zugang zu Grundversorgung und grundlegenden Rechten haben.
Resettlement ermöglicht den betroffenen Flüchtlingen, sicher in ein Drittland zu reisen und dort ein neues Leben zu beginnen. Da die Zahl der bereitgestellten Resettlement-Plätze viel geringer ist als die Zahl der Flüchtlinge, die eine Neuansiedlung benötigen, kann UNHCR nur besonders schutzbedürftige Flüchtlinge vorschlagen.
Rekordtief wegen Corona-Pandemie
Mehr als 1,4 Millionen Menschen benötigen dringend einen Resettlement-Platz. Im vergangenen Jahr wurden weltweit jedoch nur 22'770 Plätze bereitgestellt. Dies ist die niedrigste Zahl seit rund zwei Jahrzehnten. Der Rückgang ist zum einen auf niedrige Angebote der Staaten zurückzuführen. Zum anderen hat sich die Corona-Pandemie negativ ausgewirkt: Programme konnten teilweise nicht durchgeführt werden, da Missionen zur Auswahl und Identifikation der Flüchtlinge verschoben werden mussten und sich die Abreise der Flüchtlinge verzögerte. UNHCR rief deshalb alle Staaten dazu auf, ihre Programme in diesem Jahr aufzustocken.
Für weitere Informationen: Medienkontakt UNHCR Schweiz und Liechtenstein