UNHCR liefert Hilfsgüter in Gebiete der Ostukraine
UNHCR liefert Hilfsgüter in Gebiete der Ostukraine
KIEW, Ukraine – Im August kam es in der Ukraine, nördlich von Donezk, in und um die Stadt von Horliwka zu schweren Kämpfen. Seit dem Beginn des Konfliktes 2014 haben mehr als 40 Prozent der Bevölkerung von Horliwka die Stadt verlassen. Nach Angaben der örtlichen Behörden leben nur noch 150.000 der ursprünglichen 250.000 Bewohner in der Stadt.
Am vergangenen Wochenende konnte UNHCR zum ersten Mal seit einigen Wochen humanitäre Hilfe nach Horliwka und die angrenzenden Gebiete in der Ostukraine bringen, die sich nicht unter Kontrolle der Regierung befinden. 13 UNHCR-Lastwagen mit 260 Tonnen Unterbringungsmaterial und Grundversorgungsmitteln konnten mithilfe des World Food Programme (WFP) und anderen Partnern in die betroffenen Gebiet gebracht werden. Es wurden neben Grundversorgungsgütern auch verstärkte Kunststoffplatten, Bauholz, Schichtholz, Dachbahnen, Zement und anderes Baumaterial für dringende und mittelfristige Reparaturen geliefert.
Trotz des im Februar 2015 unterzeichneten Waffenstillstandabkommens verursachten Kämpfe seit Anfang August Schäden in bewohnten Gebieten und zwangen die Bewohner sich in den Kellern ihrer beschädigten Häuser Schutz suchen. Durch den Beschuss wurden mehr als 1.200 Häuser in Horliwka zerstört; Dächer, Fenster und Wände vieler Familienhäuser stark in Mitleidenschaft gezogen.
Den örtlichen Behörden zufolge wurden über 260 mehrstöckige Gebäude, darunter 17 Krankenhäuser sowie 82 Schulen und Kindergärten beschädigt. Sechs Brücken und fast ein Viertel der städtischen Heizanlagen verzeichnen ebenfalls Schäden. Unterbrechungen in der Elektrizitäts- und Wasserzufuhr wurden gemeldet.
Die humanitären Güter und das Unterbringungsmaterial liefern über 5.000 Familien die notwendigen Ressourcen für Notreparaturen. Weiteren 110 Haushalten werden Materialen für kleine und mittelgroße Reparaturen zur Verfügung gestellt werden. Über 3.000 Personen werden mit Hilfsgütern wie Decken, Betttüchern und Handtüchern versorgt. Die Verteilung an die betroffene Bevölkerung wird durch die UNHCR-Partnerorganisation „People in Need“ in den nächsten zehn Tagen organisiert werden.
Während der letzten Wochen war der Zugang zu der Konfliktzone weiterhin problematisch und die Versorgung mit dringend benötigten Hilfsgütern stark eingeschränkt. Für die nächsten Wochen sind weitere Versorgungskonvois mit Hilfsgütern geplant. Mit dem baldigen Beginn der kalten Jahreszeit sind die Vorbereitungen auf Herbst und Winter nun oberste Priorität, das gilt vor allem in Städten und Dörfern, die schwer beschädigt wurden.
Ebenso konnte UNHCR letzte Woche über 1.500 Menschen in den von der Regierung kontrollierten Gebieten unterstützen. So wurden Grundversorgungsmittel an 800 Personen in der Gegend von Mariupol verteilt. UNHCR-Notunterkünfte wurden in das Dorf Sartana geliefert, welches unter Kampfhandlungen in der Umgebung zu leiden hatte.