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UNHCR zur Gewalt bei Idomeni

Medienmitteilungen

UNHCR zur Gewalt bei Idomeni

11 April 2016 Auch verfügbar auf:

ATHEN, Griechenland - Der gestrige Vorfall nahe der Grenze zwischen Griechenland und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien bei Idomeni und vor allem der Einsatz von Tränengas, geben UNHCR großen Anlass zur Sorge. Dies sollte auch für all jene gelten, die sich mit Europas Antwort auf die aktuelle Situation der Flüchtlinge und Migranten befassen.

In den letzten Monaten ließen sich immer wieder Spannungen an den verschiedenen Europäischen Grenzen beobachten, die zwischen Sicherheitskräften und den Menschen entstehen, die vor Krieg fliehen und Schutz suchen. Menschen werden verletzt und Eigentum wird beschädigt. Dies hat sowohl negative Konsequenzen für die Flüchtlinge als auch für das Ansehen Europas. Alle verlieren dabei.

In den letzten Tagen wurde die öffentliche Aufmerksamkeit und das Medieninteresse hauptsächlich davon bestimmt, wie das EU-Türkei-Abkommen auf den Ägäischen Inseln und in der Türkei umgesetzt wird. Die vielen anderen Flüchtlinge und Migranten, die weiterhin von der aktuellen Situation betroffen sind – insbesondere die fast 46.000, die das griechische Festland vor dem Inkrafttreten des Abkommens erreichten – sollten dabei jedoch nicht vergessen werden. In Idomeni campieren seit vielen Wochen rund 11.000 Menschen unter miserablen Umständen, was die dortige Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung weiter verstärkt.

UNHCR steht bereit, um den freiwilligen Transport der Menschen zu Einrichtungen zu unterstützen, die von der griechischen Regierung zur Verfügung gestellt werden. Dies umfasst auch die dringend notwendige Bereitstellung von erforderlichen Unterstützungsleistungen während des Registrierungsprozesses. Derweil versorgt UNHCR die Menschen in Idomeni zusammen mit der griechischen Regierung, griechischen Nichtregierungsorganisationen und weiteren Partnern mit Nahrungsmitteln und medizinischer Hilfe. Zudem bietet UNHCR Unterstützung für Personen mit besonderen Bedürfnissen sowie präventive und akute Maßnahmen gegen sexuelle und geschlechtsbezogene Gewalt.

Eine umfassendere Lösung – nämlich Personen, die Anspruch auf internationalen Schutz haben könnten, auf weitere Europäische Staaten zu verteilen – wurde schon vor mehreren Monaten entschieden. Nun bedarf es der Umsetzung.

Gewalt ist unter keinen Umständen akzeptabel. UNHCR hofft, dass Europa nun die erforderlichen Maßnahmen einleiten wird, und wir stehen bereit, um Regierungen dabei zu helfen, ihren Verpflichtungen gegenüber Flüchtlingen nachzukommen.