Warum Iris Berben UNHCR ihre Stimme leiht
Warum Iris Berben UNHCR ihre Stimme leiht
Gänsehaut kann Furcht bedeuten, Unwohlsein. Es gibt aber auch die gute Gänsehaut, wenn die Gefühle ganz stark sind, wenn man sich hineingezogen fühlt, ganz allein mit einer Sache. Dabei. Ganz dicht dran. Dass es unter die Haut geht. Sehr wenige Menschen haben solch eine Stimme. Iris Berben zum Beispiel. Die Schauspielerin hat ihre den Flüchtlingen auf der Welt im wahrsten Sinne geliehen. Für UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, hat Iris Berben ein neues Video eingesprochen, das Kern einer neuen weltweiten Kampagne ist. Das Ergebnis lässt niemanden unberührt. Eben… Gänsehaut.
„Dass man so aus seinem Leben rausgerissen wird, dass man fliehen und alles zurücklassen muss, sein ganzes Leben, dass man keine Wahl hat, das ist für mich unvorstellbar. Aber es passiert jeden Tag tausendfach, selbst Kindern“, sagt Berben. „Deshalb habe ich mich gefreut, dass ich bei diesem Projekt mitmachen durfte.“ Dabei engagiert sie sich oft, erhebt ihre Stimme, tritt für Gerechtigkeit ein und kämpft zum Beispiel gegen Antisemitismus. Still und leise war Iris Berben nie, wenn etwas ungerecht war.
Der Film macht deutlich, dass Flüchtlinge Vertriebene sind. Die nicht freiwillig ihr Zuhause verlassen haben, sondern keine Wahl hatten. Und er zeigt auch, dass Flüchtlinge Solidarität brauchen, eine helfende, starke Hand. Oder besser noch viele Hände, weil viele Menschen einem einzelnen in der Not beistehen können. Das macht die Probleme nicht vergessen, das beseitigt nicht die Not. Aber es hilft in der Zeit, in der man am meisten andere Menschen braucht. Es macht das Schicksal nicht nur ein bisschen erträglicher. Manchmal ist es sogar die einzige Chance, zu überleben.
Als UNHCR bei Iris Berben anfragte, kam die Antwort innerhalb von ein paar Stunden. „Selbstverständlich und gern“ mache sie mit, gleich noch diese Woche. Zwei Tage später wurde in den Räumen der Berliner Omni-Studios noch etwas geplaudert, doch als das rote Licht angeht, scheint alles um sie herum verschwunden. Iris Berben spricht. Nein, sie spricht nicht nur, sie ist dabei. Ganze neun Sätze sind es, doch die erzählen eine Geschichte und geben dieser Geschichte vor allem Gefühl, machen sie greifbar. Fühlbar.
Der kurze Film, der durch ihre Stimme noch nachdrücklicher wurde, heißt wie die Kampagne „Hoffnung fern der Heimat“. Es ist eine Solidaritätsadresse an alle, die fliehen mussten, die vertrieben wurden, die nicht gehen wollten, aber denen man keine Wahl gelassen hat, die gezwungen wurden. Und es ist ein Solidaritätsaufruf an alle, die helfen wollen, die Verfolgten die Hand reichen wollen. Eben Mensch sein.