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Eine Million Syrer*innen in ihre Heimat zurückgekehrt

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Eine Million Syrer*innen in ihre Heimat zurückgekehrt

Doch mehr Unterstützung wird benötigt, damit Millionen Weitere ebenfalls zurückkönnen
25. September 2025
Eine Familie kehrt aus dem Libanon zurück.

Eine Familie kehrt aus dem Libanon zurück. 

Neun Monate nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad am 8. Dezember 2024 sind bereits eine Million Menschen nach Syrien zurückgekehrt. UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, drängt die internationale Gemeinschaft, mit geballter Unterstützung zu helfen. Dann könnten Millionen Menschen, die innerhalb der letzten 14 Jahre vertrieben wurden, in ihre Heimat zurückkehren und ihr Land wiederaufbauen.

Seit Anfang Dezember des Vorjahres sind außerdem 1,8 Millionen Binnenvertriebene, die innerhalb Syriens auf der Flucht waren, wieder nach Hause zurückgekehrt.

Zerstörte Infrastruktur, Mangel, Unsicherheit

Doch ist die Rückkehr für viele nicht einfach: viele ihrer Häuser sind zerstört, ebenso die Infrastruktur. Es mangelt am Nötigsten und an Arbeitsplätzen. Zudem ist die Sicherheitslage vielerorts angespannt. All diese Faktoren schrecken Menschen, die noch nicht zurückgekehrt sind, ab.

Es sind weiterhin 7 Millionen Syrer*innen innerhalb des Landes vertrieben. Dazu kommen 4,5 Millionen Flüchtlinge, die in anderen Ländern Schutz gesucht haben. Um diesen Menschen zu helfen und ihnen eine freiwillige Rückkehr in Sicherheit und Würde zu ermöglichen, bedarf es umfassender Unterstützung. Es braucht Investitionen in die lokale Wirtschaft, und die Sicherheitssituation muss sich verbessern.

„Gelegenheit, eine der größten Flüchtlingskrisen zu lösen”

„Wir haben die seltene Gelegenheit, eine der größten Flüchtlingskrisen der Welt zu lösen. Die internationale Gemeinschaft, Akteure aus dem Privatsektor und Mitglieder der syrischen Diaspora müssen an einem Strang ziehen, um sicherzustellen, dass mehr Menschen in Sicherheit und Würde zurückkehren können, dass sich die Lage vor Ort stabilisiert und dass keine weiteren Vertreibungen gibt“, sagte UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi.

UNHCR hat damit begonnen, freiwillige Rückkehr zu erleichtern, und die Unterstützung für Flüchtlinge, die sich für eine Rückkehr entscheiden, auszubauen. Beispiele dafür sind Bargeldhilfe und Unterstützung beim Transport. Sicherer Wohnraum ist für alle Rückkehrenden unabdingbar. Deshalb setzt sich UNHCR, gemeinsam mit den Behörden in Syrien und mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, dafür ein, dass Häuser schnell wiederaufgebaut werden können. Außerdem verteilt UNHCR Hilfsgüter, unterstützt bei der Beschaffung von Arbeitsmöglichkeiten und von nötigen Unterlagen. UNHCR implementiert vor Ort Programme zur Verhinderung geschlechtsspezifischer Gewalt und zum Schutz von Kindern und bietet psychosoziale Betreuung an.

80 Prozent aus Nachbarländern wollen zurückkehren

Eine aktuelle Befragung von UNHCR zeigt, dass die große Mehrheit (80 Prozent) der syrischen Flüchtlinge in Jordanien, Libanon, Ägypten und Irak eines Tages in ihre Heimat zurückkehren möchte. 18 Prozent davon wollen das bereits innerhalb des nächsten Jahres. Nachhaltige Rückkehr und Reintegration sind jedoch nur mit gezielten Investitionen in die Rückkehrgebiete möglich. Andere syrische Flüchtlinge verfolgen die Entwicklungen in Syrien genau, während sie überlegen, ob und wann eine Rückkehr für sie sicher genug ist.

„Wir dürfen die Millionen Menschen aus Syrien nicht vergessen, die weiterhin als Flüchtlinge in den Nachbarländern leben. Sie haben in den vergangenen 14 Jahren große Entbehrungen überstanden. Eine kontinuierliche Unterstützung der Aufnahmeländer wie Jordanien, Libanon und der Türkei ist ebenso entscheidend, um sicherzustellen, dass Rückkehr der Flüchtlinge nach Syrien freiwillig, sicher und in Würde erfolgt“, sagte Grandi. „Mit erneuter Anstrengung kann die internationale Gemeinschaft dazu beitragen, Hoffnung zu stärken und nachhaltige Lösungen für eine der größten Vertreibungskrisen unserer Zeit zu finden“, fügte er hinzu.

Nicht einmal ein Viertel der notwendigen Gelder da

UNHCR arbeitet weiterhin mit den syrischen Behörden und anderen UN-Organisationen, darunter WFP, UNICEF, UNDP, IOM, ILO und UNFPA, zusammen, um Bedingungen für eine sichere Rückkehr und Reintegration in den vom langjährigen Konflikt besonders stark betroffenen Gebieten zu schaffen.

Doch gerade in dieser kritischen Phase gehen die Mittel für humanitäre Hilfe weltweit stark zurück. Innerhalb Syriens stehen lediglich 24 Prozent der benötigten Gelder zur Verfügung, um die Menschen im Land zu unterstützen.

Dies ist nicht der Moment, die Hilfe für die Menschen aus Syrien und für ihr Bestreben, ihr Land wiederaufzubauen, zu verringern.