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Zahlen gesunken: UN-Flüchtlingshilfswerk schätzt Resettlement-Bedarf auf 2,5 Millionen

Medienmitteilungen

Zahlen gesunken: UN-Flüchtlingshilfswerk schätzt Resettlement-Bedarf auf 2,5 Millionen

Auch wenn sich der Bedarf etwas verringert, bleibt Resettlement für viele besonders gefährdete Flüchtlinge eine lebenswichtige Lösung.
25. Juni 2025 Auch verfügbar auf:
Chad. Sudanese refugees arrive at border in Adre fleeing violence

Neu angekommene sudanesische Geflüchtete im Grenzort Adré im Tschad

UNHCR schätzt, dass im nächsten Jahr weltweit 2,5 Millionen Flüchtlinge einen Platz im sogenannten Resettlement-Programm brauchen werden. Das ist weniger als in diesem Jahr. Resettlement, auch Härtefallaufnahme oder Neuansiedelung genannt, ist die Aufnahme von besonders gefährdeten Flüchtlingen, wenn diese nach ihrer Flucht auch im ersten Aufnahmeland nicht sicher sind.

Für dieses Jahr hatte UNHCR einen Resettlement-Bedarf von 2,9 Millionen Menschen geschätzt. Der Rückgang ist vor allem auf die veränderte Lage in Syrien zurückzuführen, die in einigen Fällen eine freiwillige Rückkehr ermöglicht hat. Einige Menschen ziehen sich deshalb aus dem Resettlement-Verfahren zurück, weil sie jetzt in ihre Heimat zurückkehren können.

Afghan*innen und Syrer*innen am stärksten auf Resettlement angewiesen

Im Jahr 2026 werden die größten Flüchtlingsgruppen, die einen Platz in dem Programm brauchen, Afghan*innen (573.400), Syrer*innen (442.400) und Südsudanes*innen (258.200) sein. Es folgen Sudanes*innen (246.800), Rohingya (233.300) und Kongoles*innen (179.500). Zu den wichtigsten Aufnahmeländern, aus denen Geflüchtete umgesiedelt werden müssen, gehören Iran (348.900), die Türkei (258.000), Pakistan (215.000), Äthiopien (213.950) und Uganda (174.000).

Resettlement bietet eine konkrete Alternative zu gefährlichen Fluchtrouten und ist ein Beispiel für internationale Solidarität. Das Programm fördert zugleich Partnerschaften mit den Aufnahmeländern. Indem Geflüchtete in besonderen Notlagen aufgenommen werden, wird auch der Druck auf die Aufnahmeländer verringert. Die große Mehrheit der Aufnahmeländer sind Staaten mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.

Resettlementquoten niedrig wie seit zwei Jahrzehnten nicht

Im Jahr 2025 werden die Resettlementquoten jedoch voraussichtlich so niedrig sein wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr und unter das Niveau fallen, das selbst während der Corona-Pandemie erreicht wurde, als viele Länder ihre Programme aussetzten. Dieser dramatische Rückgang birgt die Gefahr, dass die in den letzten Jahren gemeinsam erzielten Fortschritte wieder zunichte gemacht werden.

Angesichts des Bedarfs und der begrenzten Anzahl von Resettlement-Plätzen für Flüchtlinge ruft UNHCR die beteiligten Staaten auf, ihre Programme aufrechtzuerhalten und ihre Aufnahmequote zu erhöhen. Zudem müssten die Zusagen berechenbarer und flexibler werden. Die von kleineren und mittelgrossen Ländern zur Verfügung gestellten Resettlement-Plätze werden in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen, insbesondere wenn die Fälle schnell bearbeitet und aus der Ferne geprüft werden können. UNHCR hofft, dass das im vergangenen April wiederaufgenommene Schweizer Resettlement-Programm dazu beitragen wird, diese wichtige dauerhafte Lösung für vulnerable Flüchtlinge weiter zu fördern.

Hilfe für die besonders Bedrohten

Für das Jahr 2026 hat sich die internationale Gemeinschaft das Ziel gesetzt, 120 000 Flüchtlingen mit dem Resettlement-Programm zu helfen. Die Erfahrung zeigt, dass dieses Ziel erreichbar ist. Zwar sind größere Zusagen nach wie vor von entscheidender Bedeutung, doch werden kleinere Quoten in den kommenden Jahren ebenso wichtig sein, vor allem, wenn die Fälle schnell bearbeitet und von Behörden aus der Ferne geprüft werden können.

Seit mehr als 70 Jahren setzt UNHCR Resettlement als lebenswichtigen Schutzmechanismus für Flüchtlinge um - und bietet Lösungen für Menschen, die ernsthaften Risiken wie Gewalt, medizinischen Notfällen, erzwungener Rückführung oder anderen akuten Notlagen ausgesetzt sind.

Im vergangenen Jahr erhielten trotz aller Herausforderungen mehr als 116 000 Flüchtlinge die Möglichkeit, durch das von UNHCR unterstützte Resettlement Sicherheit zu finden und ihr Leben neu aufzubauen. Jeder Platz ist von unschätzbarem Wert für diejenigen, die vor Gefahren fliehen.