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Auf einer kulinarischen Reise durch die Schweiz – und durch die Welt

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Auf einer kulinarischen Reise durch die Schweiz – und durch die Welt

25 August 2023 Auch verfügbar auf:
Das Cuisine Lab in Genf fördert Flüchtlinge und verlockt gleichzeitig mit vielfältigen Gerichten. © JETT SILVA/EIGER VISUALS
Himalaya Momo, Neuchâtel
Der Name ist Programm: Das Himalaya Momo in Neuchâtel begeistert seit 2022 seine Besucher mit köstlichen Gerichten aus dem Himalaya, insbesondere mit den verlockenden tibetischen Momos. Es ist das erste tibetische Restaurant im Kanton Neuenburg, geschaffen von einem bemerkenswerten Gründerduo, dem Ehepaar Yonten und Dawa Tratsang. Yonten und Dawa kamen 2011 in die Schweiz und durchging einen beispielhaften Integrationsweg: Yonten erwarb 2016 das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Bäcker-Konditor-Confiseur und Dawa schloss die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit im Jahr 2018 ab. Bald verspürten sie den Wunsch, ihre neue Heimat mit den kulinarischen Schätzen Tibets vertraut zu machen. Insbesondere die Momos, die in Tibet bei festlichen Anlässen serviert werden, haben die Herzen der Schweizer Bevölkerung im Sturm erobert. 

Restaurant Riedbach, Zürich
«Aus der Heimat unserer Lernenden» prangt zuoberst auf dem Menü des Restaurant Riedbach in Zürich Oerlikon. Die aktuelle Saisonkarte verlockt unter anderem mit einem syrischen und einem tibetischen Gericht. Die Fachorganisation AOZ, eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt der Stadt Zürich, die verschiedene Dienstleistungen im Bereich Asyl, Migration, aber auch Integration erbringt, betreibt das Restaurant Riedbach. Dieser Lehrbetrieb fördert Flüchtlinge und ermöglicht ihnen, sich beruflich und sozial in der Schweiz zu etablieren. Die saisonalen Gaumenfreuden werden mit regionalen Zutaten gekocht, reichen aber weit über die Grenzen der Schweizer Küche hinaus. 

Cuisine Lab, Genf
Im Cuisine Lab in Genf erwartet Sie eine herzliche Atmosphäre mit einer offenen Küche, die von einem sechsköpfigen Team, darunter vier Flüchtlingen, geleitet wird. Das Restaurant wurde als Ort konzipiert, wo die soziale und wirtschaftliche Integration von Flüchtlingen gefördert und Vielfalt durch Essen erlebt und geteilt wird. Nachhaltigkeit steht hier an erster Stelle und spiegelt sich in einer saisonal inspirierten Speisekarte wider, die frische Zutaten und kulinarische Traditionen aus Eritrea, Iran, Sri Lanka und Syrien vereint. Die Idee für das Cuisine Lab entstand im November 2016 aus informellen Willkommensabendessen für Asylsuchende und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Verein. Schliesslich öffnete das Restaurant im Februar 2023 seine Türen verlockt nun seine Gäste mit köstlichen Entdeckungen. 

Dahlak, Yverdon
Die "Mesob", kunstvoll aus Palmblättern und Gras geflochten, begrüssen die Gäste gleich beim Betreten des gemütlichen Restaurants in Yverdon. Sie markieren den Auftakt zu einer kulinarischen Entdeckungsreise in die Welt äthiopischer und eritreischer Köstlichkeiten. Die "Mesob" dienen als Behälter für die Gerichte und sind ein Symbol von kultureller Tiefe, das die beiden Länder verbindet. Bereket Teklesenbet, der 2003 als Flüchtling aus Eritrea in die Schweiz kam, verwirklichte 2021 seinen Traum und eröffnete das Dahlak. Er lädt jeden Gast herzlich dazu ein, die duftenden Speisen mit der rechten Hand zu geniessen, so, wie es in Äthiopien und Eritrea Brauch ist. 

Fomaz und Schützenmatt, Altdorf
Im Restaurant Fomaz (was auf Rätoromanisch "Heisshunger" bedeutet) in Altdorf steht Solidarität und Gemeinschaft an oberster Stelle. Hier bekommen Flüchtlinge eine wertvolle Gelegenheit, erste Schritte in der schweizerischen Arbeitswelt zu machen. Die Idee dazu hatte Kurt Strehler vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) 2010. Das SRK ist seit über 30 Jahren für die Betreuung der zugewiesenen Asylsuchenden in Uri zuständig und begleitet sie auf ihrem Weg in den neuen Alltag. Sechs anerkannte Flüchtlinge oder vorläufig Aufgenommene können im Fomaz eine Ausbildung in der Gastronomie absolvieren. Manchen von Ihnen bietet sogar das Gault-Millau Restaurant Schützenmatt, welches mit dem Integrationsprojekt Fomaz zusammenarbeitet, ein erstes berufliches Zuhause. Dank diesem erleichterten Einstieg ins Berufsleben finden viele der Absolventen und Absolventinnen leichter eine Stelle. Im Gegenzug bereichern sie die lokale Geschmackspalette mit typischen Gerichten aus ihrer Heimat.  

Kabul Lausanne, Lausanne
Vom unbegleiteten Jugendlichen zum stolzen Restaurantbesitzer: Hafizullah Naqil kam 2015 als unbegleiteter Minderjähriger von Afghanistan in die Schweiz. Vor Kurzem erfüllte er sich den Traum von einem eigenen Restaurant in Lausanne. Das Kabul Lausanne serviert Kabuli Palau, aromatischen Reis aus Afghanistan mit Karotten, Zwiebeln, Rosinen, Gewürzen und zartem Lammfleisch. Dazu gibt es hausgemachten Ayran, eine erfrischende Mischung aus fermentierter Milch und Joghurt, sowie einen köstlichen kleinen Salat.  

Hundwiler Höhe, Hundwil
Die Wanderung zum Bergrestaurant Hundwiler Höhe im Appenzell lohnt sich: An sonnigen Tagen reicht der Blick im Norden bis zum Bodensee, im Süden zur Alpsteinkette und im Westen bis zu den Berner Alpen. Die Wirtin Mirlinda Fazliu kam als zwölfjährige mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern als Kriegsflüchtling aus dem Kosovo in die Schweiz. Heute ist sie eine wahre Institution auf der "Höhi", mit 23 Jahren Hingabe zu dem Restaurant. Als sie mit dreizehn in St. Gallen einen Deutschkurs absolvierte und einen Nebenjob suchte, riet ihr die Lehrerin sich bei der damaligen Wirtin Marlies Schoch zu melden. Als Mirlinda sich vorstellte, war das Restaurant so voll, dass sie gleich mit anpackte. Seitdem bewirtet sie stehts gut gelaunt Touristen und Stammgäste mit köstlicher Gerstensuppe sowie Käse-Hörnli, begleitet von Siedwurst und verlockendem Apfelmus. Schon längst ist das Appenzell zu ihrer Heimat geworden.