Rund 47 Prozent der Flüchtlinge in Äthiopien sind Frauen und Mädchen. Und 59 Prozent aller Flüchtlinge sind Kinder. Darüber hinaus gibt es in Äthiopien 4,2 Millionen Binnenvertriebene, die größtenteils auf den anhaltenden Konflikt in der Region Tigray im Norden des Landes zurückzuführen sind.

Was tut UNHCR?

UNHCR hat eine Vertretung in Addis Abeba und ist in den Regionen Afar, Amhara, Benishangul-Gumuz, Gambella, Oromia, Somali und Tigray sowie in der östlichen Stadt Dire Dawa im Einsatz.

Gemeinsam mit der äthiopischen Regierung koordiniert UNHCR Aktivitäten zum Schutz von Flüchtlingen, Asylsuchenden und Binnenvertriebenen, um sicherzustellen, dass ihre Rechte gewahrt und dauerhafte Lösungen für sie gefunden werden. Darüber hinaus entwickeln und realisieren wir Programme, um Flüchtlingskinder vor Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung und Ausbeutung zu schützen. Ein weiteres Aufgabengebiet umfasst die Umsetzung von Programmen zur Bekämpfung von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt.

Neben unterschiedlichen Regierungsstellen arbeitet UNHCR auch mit Gastgemeinden, humanitären- und Entwicklungsorganisationen, der internationalen Gebergemeinschaft und dem Privatsektor zusammen, um die Integration von Flüchtlingen zu fördern. In Anbetracht zunehmender Vertreibungen in Nordäthiopien seit der zweiten Hälfte des Jahres 2021 hat UNHCR seine Hilfsaktivitäten ausgeweitet. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Koordination und Umsetzung von Soforthilfemaßnahmen, einschließlich der Bereitstellung von Notunterkünften, Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser für Binnenvertriebene. Aufgrund der steigenden humanitären Bedarfe hat UNHCR seine Aktivitäten in Afar, Amhara und Tigray ausgeweitet und elf neue Außenstellen in diesen Regionen eröffnet.