Das DAFI-Stipendienprogramm (Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein) bietet Flüchtlingen die Möglichkeit in ihrem Aufnahmeland, oder im Falle einer Rückkehr in ihrem Heimatland, einen Bachelor-Abschluss zu absolvieren. Das DAFI-Programm wurde 1992 von der deutschen Bundesregierung ins Leben gerufen und hat seitdem über 21.500 Flüchtlinge weltweit gefördert. Das Programm, das von UNCHR umgesetzt wird, ist das größte und älteste Hochschulstipendienprogramm für Flüchtlinge weltweit. Das Auswärtige Amt ist der größte Geldgeber der Deutschen Akademischen Flüchtlingsinitiative Albert Einstein. Zudem finanziert sich das Programm durch Spenden aus dem Privatsektor. Seit 2020 können sich auch andere Staaten an der Finanzierung beteiligen

Im Jahr 2021 ging ein Großteil der Stipendien an syrische Flüchtlinge in Ländern des Nahen Ostens und Nordafrika. Syrische Staatsangehörige sind die weltweit größte Flüchtlingsbevölkerung unter UNHCR-Mandat und dementsprechend auch die größte Gruppe der DAFI-StpendiatInnen. Ein Großteil der weiteren Stipendien ging an Flüchtlinge aus Afghanistan, dem Südsuden, Somalia und der Demokratischen Republik Kongo.

2021 haben schon 8.307 Studierende (davon 41% weiblich und 59% männlich) in 55 Ländern Förderung dank eines DAFI-Stipendiums erhalten. Die Länder mit den meisten DAFI-StipendiatInnen waren Äthiopien, Türkei, Pakistan, Kenia und Iran.

Akademische Bildung und ein Universitätsabschluss erweitern die Chancen junger Flüchtlinge und ihrer Familien, ein selbstständiges Erwerbsleben ohne zusätzliche Hilfe zu führen und sind damit wichtiger Bestandteil nachhaltiger Lösungen für Flüchtlingssituationen. Die Aussicht, ein Hochschulstudium aufnehmen zu können, trägt zudem dazu bei, dass mehr Familien ihre Kinder auch auf Grund- und Sekundarschulen schicken.

Die Qualität und der Erfolg des DAFI-Stipendienprogramms beruhen auch auf einem Auswahlprozess, der nicht nur akademische Leistungen sondern auch Aspekte wie Vulnerabilität, individuelle Motivation und gesellschaftliches Engagement der Studierenden berücksichtigt. Auf diese Weise gewährleistet der Auswahlprozess die Zusammenstellung einer heterogenen und inklusiven Gruppe hochmotivierter DAFI-StipendiatInnen.

DAFI-Studierende engagieren sich häufig in ihren Kommunen. Damit zeigen sie, dass die Vorteile eines DAFI-Stipendiums über die Investitionen auf individueller Ebene hinausgehen. Das gesellschaftliche Engagement der StipendiatInnen variiert von der Unterstützung von SchülerInnen bei der Vorbereitung auf ihre Schulabschlussprüfungen, Sprachunterricht über Whatsapp, die Durchführung von Aufklärungskampagnen zum Corona-Virus und die Herstellung von Seife und Masken zur Verteilung an Flüchtlinge sowie die Durchführung von Schulungen zu Präventionsmaßnahmen bei geschlechtsspezifischer Gewalt.

Das DAFI-Stipendienprogramm feiert 2022 sein 30-jähriges Bestehen. Mehr zum Jubiläum erfahren Sie hier.