Ende August 2021 gab es in Nigeria 2,9 Millionen Binnenvertriebene. Diese Menschen waren aufgrund von mehr als einem Jahrzehnt der Aufstände und Konflikte gezwungen, aus ihren Häusern im Nordosten des Landes zu fliehen. In anderen Teilen des Landes flüchten sie vor dem Konflikt zwischen Bauern und Viehzüchtern und vor Banditentum.

Nigeria beherbergt außerdem mehr als 73.000 Flüchtlinge und Asylsuchende. Die meisten Flüchtlinge – etwa 67.000 Frauen, Männer und Kinder – sind vor der Gewalt in Kamerun geflohen.

Das nigerianische Militär hat gemeinsam mit der Multinational Joint Task Force viele Gebiete, ehemals unter Kontrolle der Boko Haram, wieder zurückerobert. Diese Entwicklung wird jedoch von den zunehmenden Angriffen von Boko Haram in den Nachbarländern überschattet. Trotz der Rückkehr einiger nigerianischen Binnenvertriebenen und Flüchtlinge in ihre Heimat bleibt die Sicherheitslage äußerst prekär.

Was tut UNHCR vor Ort?

UNHCR hat seine Hilfe in Nigeria aufgestockt und arbeitet eng mit den Behörden im Nordosten Nigerias sowie mit weiteren UN-Organisationen zusammen, um den Betroffenen bestmöglich helfen zu können.

Dazu gehören Bemühungen, um sicherzustellen, dass die Rechte der Betroffenen respektiert werden, rechtliche und psychosoziale Unterstützung für die Opfer von sexuellem Missbrauch und geschlechtsspezifischer Gewalt, Bereitstellung von Unterkünften und grundlegenden Haushaltsgegenständen sowie weitere Schutzmaßnahmen.

In den Nachbarländern arbeitet UNHCR eng mit den Behörden zusammen, um sicherzustellen, dass Flüchtlinge nicht gegen ihren Willen nach Nigeria zurückgeführt werden. Zudem koordinieren wir die humanitäre Hilfe, die von UN-Organisationen und NGOs geleistet wird durch einen Regional Refugee Response Plan.