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DAFI-Stipendienprogramm für Flüchtlinge: Frauenanteil so hoch wie nie

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DAFI-Stipendienprogramm für Flüchtlinge: Frauenanteil so hoch wie nie

Deutsche Unterstützung ermöglicht Zukunft für Flüchtlinge in Erstaufnahmeländern
6. August 2025
Sarah konnte dank des Stipendiums die Uni besuchen

Genf/Berlin – Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR meldet einen Rekordanteil von Frauen am von Deutschland initiierten Stipendienprogramm DAFI. Mit 45 Prozent, drei Punkte mehr als im Vorjahr, sei der Anteil von Frauen an den Studienplätzen so hoch wie noch nie bei dem 1992 gegründeten Bildungsprogramm für Flüchtlinge, heißt es in dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht. Bei den Ersteinschreibungen betrage der Frauenanteil sogar 60 Prozent. Die Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein (DAFI) ermöglicht Flüchtlingen ein Studium in ihrem Erstaufnahmeland, etwa Kenia, Uganda oder Jordanien - zum Wohle der Flüchtlinge selbst, aber auch ihrer Gemeinschaften und nicht zuletzt der Aufnahmeländer.


„Höhere Bildung und Ausbildung bedeuten für Flüchtlinge weit mehr als nur einen Abschluss“, sagte Filippo Grandi, Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen. „Sie sind ein Schlüssel zur Veränderung – sie geben jungen Flüchtlingen die Chance, ihre Talente zu entfalten, ihre Stimmen hörbar zu machen und aktiv an einer besseren Zukunft mitzuwirken – für sich selbst und für die Welt um sie herum.“
Seit dem Start 1992 hat DAFI dank des langjährigen Engagements Deutschlands, aber auch der dänischen Regierung und zahlreicher privater Partner, mehr als 27 200 Flüchtlingen in 59 Aufnahmeländern ein Studium ermöglicht.


„DAFI ist eine ganz besondere Initiative und eine echte Herzensangelegenheit der UNO-Flüchtlingshilfe“, sagte Mark Ankerstein, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, dem deutschen Partner von UNHCR. „Die Initiative ermöglicht es talentierten Flüchtlingen ein Studium aufzunehmen, vor allem aber, sich eine selbstbestimmte Zukunft aufzubauen. Besonders hervorzuheben ist, neben vielen anderen Unterstützenden, das kontinuierliche Engagement der Volkswagen AG. Der Konzern unterstützt DAFI seit drei Jahren aus voller Überzeugung mit Stipendien für junge Geflüchtete und setzt damit ein starkes Zeichen für Bildungsgerechtigkeit weltweit.“


Der Frauenanteil stieg seitdem kontinuierlich. In Äthiopien beispielsweise stieg die Zahl der weiblichen Einschreibungen um 14 Prozent, wobei Frauen sogar mehr als 75 Prozent der neuen Stipendiaten ausmachten. Ermöglicht wurde dies durch verbesserte akademische Betreuung, maßgeschneiderte Outreach-Programme und finanzielle Hilfsprogramme für Mädchen in der Sekundarstufe. In Pakistan hilft ein Brückenprogramm Mädchen dabei, ihre Sekundarschulausbildung abzuschließen und den Übergang zur Universität zu schaffen. Ähnliche Bemühungen in anderen Ländern vermitteln jungen Frauen die Fähigkeiten und Unterstützung, die sie benötigen, um eine höhere Bildung und einen nachhaltigen Lebensunterhalt zu erreichen.


Allerdings meldet UNHCR auch einen Rückgang bei DAFI – aufgrund von Kürzungen. Im Jahr 2024 hatte das Programm 7890 Flüchtlingen ein Studium ermöglicht. Im Jahr zuvor waren es noch 9312. Dies ist erst der zweite Rückgang seit Beginn des DAFI-Programms, der erste erfolgte 2020 während der Corona-Pandemie. Darüber hinaus wurden im Jahr 2024 nur 879 neue Stipendien bestätigt, was bedeutet, dass weniger als 20 Prozent der Bewerber angenommen wurden.


UNHCR setzt sich für eine inklusive Hochschulbildung ein – mit dem DAFI-Programm als Herzstück. Im vergangenen Jahr wurden die Anstrengungen verstärkt, jungen Flüchtlingen den Zugang zu technischer und beruflicher Bildung, praxisnahem Lernen und Berufsvorbereitung zu erleichtern. Ziel ist es, sie mit den nötigen Fähigkeiten für Beschäftigung und Unternehmertum auszustatten – ein entscheidender Schritt hin zu mehr Selbstständigkeit und nachhaltigen Lösungen für ihre Zukunft.