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Überschwemmungen im Südsudan: Mehr als 100.000 Menschen vertrieben

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Überschwemmungen im Südsudan: Mehr als 100.000 Menschen vertrieben

Viele der Betroffenen mussten zuvor schon vor Konflikten fliehen
12. September 2025
South Sudan. Severe floods worsens plight for thousands displaced by conflict

Im Südsudan ist es zu schweren Überschwemmungen gekommen. Gleichzeitig drohen in der Region alte Konflikte aufzubrechen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) warnt vor diesem Hintergrund vor einer doppelten Krise.

In den Bundesstaaten Jonglei, Upper Nile und Unity wurden große Gebiete überflutet und etwa 100.00 Menschen mussten sich in Sicherheit bringen. Viele der Betroffenen waren bereits vertrieben, da sie vor den wieder aufflammenden Konflikten innerhalb des Landes fliehen mussten. Die Überflutungen treffen Regionen, in denen die Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen sind.

Wenn die Überflutungen nicht zurückgehen, könnten bis Ende des Jahres bis zu 400.000 Menschen vertrieben werden. Damit würden die Zahlen des Vorjahres übertroffen (Überschwemmungen ereignen sich in vielen der Gebiete jährlich bei Regenzeit). Zwischen September und Oktober werden die schwersten Auswirkungen der Regenzeit erwartet. Ganze Gemeinden könnten durch das Wasser isoliert werden. Hunger und Schutzrisiken – vor allem für Frauen und Mädchen – würden zunehmen.

Zahlreiche Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen sind in den Bundesstaaten Jonglei, Upper Nile und Unity überschwemmt worden. Acker und Weideland wurden zerstört und Viehbestände gingen verloren. Trinkwasserquellen und Latrinen sind überflutet, was die hygienische Lage weiter verschlechtert. Das Risiko von Krankheitsausbrüchen steigt somit – was die Gesundheitslage vor Ort weiter verschlechtert, nachdem die Menschen bereits vor den Überschwemmungen mit einem Cholera-Ausbruch zu kämpfen hatten. Ende August hatten sich bereits mehr als 12.000 Binnenvertriebene und 3.100 Flüchtlinge im Südsudan angesteckt.

UNHCR leistet gemeinsam mit den Behörden und anderen UN-Organisationen Nothilfe für bis zu 150.000 besonders gefährdete Menschen. Unter anderem werden Notunterkünfte, Plastikplanen Wasserpumpen und finanzielle Hilfe bereitgestellt und beschädigte Deiche repariert.

Die verfügbaren Mittel für die humanitäre Hilfe sind jedoch unzureichend. Mit den derzeitigen Geldern kann UNHCR laut aktuellen Prognosen nur ein Drittel der Menschen unterstützen, die dem Risiko einer Vertreibung ausgesetzt sind. In der Region Unity, wo 70 Prozent des Gebietes überflutet sind, mussten Hilfsmaßnahmen bereits reduziert werden.

Seit fünf Jahren arbeitet UNHCR mit Gemeinden im Südsudan zusammen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen Naturkatastrophen zu stärken. Zu den Maßnahmen zählen der Wiederaufbau und die Verstärkung und Instandhaltung von Deichen sowie der Aufbau eines Vorrats an Hilfsgütern für den Ernstfall. Diese Maßnahmen konnten das Ausmaß des Schadens mindern, doch sie reichen nicht aus, um die Menschen zu schützen.

Ohne zusätzliche Mittel können Unterkunft, Schutz, sauberes Wasser und grundlegende Hilfe nicht in ausreichendem Umfang bereitgestellt werden. Bis Ende Juli waren nur ein Drittel der benötigten 300 Millionen US-Dollar für die humanitäre Hilfe in der Region verfügbar. UNHCR ruft die internationale Gemeinschaft zu verstärkter Unterstützung auf.

Innerhalb des Südsudans sind rund 2 Millionen Menschen vertrieben. Zudem beherbergt das Land mehr als 589.000 Flüchtlinge. Diese Menschen sind besonderen Risken ausgesetzt, da viele von ihnen ihr ganzes Hab und Gut verloren haben.