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Libanon: UN-Flüchtlingshochkommissar ruft zu dringender humanitärer Unterstützung auf

Filippo Grandi, High Commissioner for Refugees visits Lebanon
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Libanon: UN-Flüchtlingshochkommissar ruft zu dringender humanitärer Unterstützung auf

Er fordert ein sofortiges Ende des Blutvergießens.
7 Oktober 2024

Der UN-Flüchtlingshochkommissar, Filippo Grandi, rief am Sonntag zu mehr internationaler Unterstützung auf, um die humanitäre Katastrophe im Libanon einzudämmen. 

Die seit zwei Wochen andauernden israelischen Luftangriffe haben Hunderte von Menschen getötet und zwangen über eine Million Menschen zur Flucht. Grandi besuchte Beirut, um dort seine Solidarität zu bekunden und mehr Unterstützung für alle Betroffenen, sowohl Libanesen als auch in dem Land lebende Flüchtlinge, zu mobilisieren 

Durch den Konflikt, der das Land verwüstet, werden dringend benötigte Versorgungslieferungen unterbrochen. Die Versorgungswege innerhalb des Landes und in den Libanon müssen aufrechterhalten werden, damit die Hilfsgüter auch weiter die Betroffenen erreichen können. 

Während seines Besuchs traf Grandi den Premierminister, Najib Mikati, und andere hochrangige Beamten, Mitarbeitende der UN und anderer humanitärer Organisationen, sowie vertriebene Familien. 

“Heute habe ich gesehen welch tragische Auswirkungen dieser Krieg für ganze Gemeinschaften hat,” sagte Grandi. “Das humanitäre Völkerrecht muss eingehalten werden und darf nicht ignoriert werden. Familien wurden obdachlos und ihre traumatisierten Kinder, können nicht verstehen, was passiert ist. Sie alle erzählten mir, wie sehr sie sich wünschen in Sicherheit zu sein und dass die Luftangriffe aufhören damit sie wieder in ihre Städte und Dörfer zurückkehren können.“ 

Überforderte Notunterkünfte und dringende benötigte humanitäre Hilfe  

“Es besteht eine dringende moralische Pflicht, den von dieser jüngsten Eskalation betroffenen Menschen zu helfen. Sie dürfen nicht den Preis für das katastrophale Versagen bezahlen, politische Lösungen zu finden und diesen Teufelskreis der Gewalt zu beenden. Jetzt, in dieser Stunde der größten Not, muss die Welt dem Libanon zu Hilfe kommen“, so Grandi weiter. 

Angesichts der großen Zahl von Menschen, die innerhalb von nur zwei Wochen innerhalb des Landes vertrieben wurden, sind die von der Regierung betriebenen Unterkünfte überlastet. Das Flüchtingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) arbeitet mit Partnern und den Behörden zusammen, um schnellstmöglich sichere Unterkünfte für alle Menschen ohne Obdach zu finden.

UNHCR stellt den Menschen außerdem wichtige Hilfsgüter, Bargeld, Unterkünfte, medizinische Versorgung und weitere Hilfeleistungen zur Verfügung. Die internationale Gemeinschaft muss jedoch erheblich mehr Mittel bereitstellen, damit die humanitären Organisationen angemessen reagieren können.

UNHCR fordert mehr Unterstützung 

UNHCR hat einen Aufruf zur Bereitstellung von 111 Millionen US-Dollar gestartet, um bis Ende 2024 eine Million Vertriebene im Libanon zu unterstützen. Dies ist Teil eines umfassenderen UN-Aufrufs in Höhe von 425,7 Millionen US-Dollar.  

Bei seinem Besuch im Libanon traf Grandi sich auch mit vertriebenen syrischen Flüchtlingen im Beiruter Stadtteil Nabaa. 

„Ich weiß die Großzügigkeit des Libanon sehr zu schätzen, der im Laufe der Jahre so viele Flüchtlinge aufgenommen hat – einschließlich derer, die aus Syrien fliehen mussten – trotz der großen Herausforderungen, mit denen das Land konfrontiert war. Diese Flüchtlinge sind nun erneut gezwungen, zu fliehen.“ 

Im Anschluss an seinen Besuch im Libanon wird UN-Hochkommissar Grandi nach Syrien reisen, wo er sich mit den Behörden sowie mit Libanesen und Syrern, die über die Grenze geflohen sind, treffen wird.