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Gewinner*innen des UNHCR-Nansen-Preises zeigen: Empathie für Flüchtlinge ist nach wie vor gross

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Gewinner*innen des UNHCR-Nansen-Preises zeigen: Empathie für Flüchtlinge ist nach wie vor gross

10. Dezember 2025 Auch verfügbar auf:
Martin Azia Sodea, Dorfvorsteher von Gado-Badzéré in Kamerun, ist der globale Preisträger des UNHCR-Nansen-Flüchtlingspreises 2025.

Martin Azia Sodea, Dorfvorsteher von Gado-Badzéré in Kamerun, ist der globale Preisträger des UNHCR-Nansen-Flüchtlingspreises 2025.

GENF – Vier aussergewöhnliche Persönlichkeiten und eine nationale Organisation, die an vorderster Front tätig ist, um mit inspirierendem Mut und Mitgefühl Menschen auf der Flucht zu helfen, werden mit dem diesjährigen renommierten Nansen-Flüchtlingspreis der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR ausgezeichnet.

Der 1954 ins Leben gerufene Nansen-Flüchtlingspreis ehrt Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen, die sich über ihre Pflicht hinaus für den Schutz von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen und Staatenlosen einsetzen.

Zu den Preisträger*innen 2025 gehören ein Dorfvorsteher in Kamerun, der 36.000 Flüchtlingen bei der Integration geholfen hat, die Gründerin einer von Flüchtlingen geführten Schule in Tadschikistan, eine Frauenorganisation im Irak, die 105.000 Überlebende des Konflikts erreicht, ein Geschäftsführer in Mexiko, der Hunderten von Flüchtlingen zu einer Anstellung verholfen hat, und Ersthelfer*innen in der Ukraine, die vor Ort bleiben, während andere evakuiert werden.

„Der Nansen-Flüchtlingspreis würdigt aussergewöhnlichen Mut und Mitgefühl“, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. „Die diesjährigen Preisträger*innen erinnern uns daran, dass Mitgefühl selbst in dunklen Zeiten ungebrochen bleibt. Ihr unerschütterliches Engagement für den Schutz und die Unterstützung von Vertriebenen gibt Hoffnung und Inspiration. Sie verkörpern den Geist von Nansen – den Glauben daran, dass jeder Mensch, der zur Flucht gezwungen ist, wo auch immer er sich befindet, Würde, Sicherheit und Hoffnung verdient.“

Der diesjährige weltweite Preisträger, Dorfvorsteher Martin Azia Sodea aus Kamerun, ist ein visionärer Anführer, der mit seiner Menschlichkeit und Grosszügigkeit Tausende von Menschenleben berührt hat. Als Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik in ihr Dorf flohen, wiesen die Menschen von Gado-Badzéré sie nicht ab. Unter der Führung von Dorfvorsteher Sodea und seiner Familie boten sie den Neuankömmlingen die Möglichkeit, sich ein neues Leben aufzubauen, und stellten ihnen Land für Unterkünfte und Ackerbau zur Verfügung. Seine Führungsstärke machte das kleine Dorf zu einem Symbol der Solidarität, gegründet auf der Überzeugung, dass Menschen, die in Not ankommen, Unterstützung und Raum zum Atmen verdienen.

Dorfvorsteher Sodea hat auch andere traditionelle Führungspersönlichkeiten dazu inspiriert, Flüchtlinge zu unterstützen. Damit hat er einen Wandel in der Art und Weise, wie Flüchtlinge in der Region aufgenommen werden, angestossen. Er hat bewiesen, dass Empathie eine starke Kraft für Veränderungen sein kann. Seine Botschaft ist einfach, aber tiefgründig: „Wir sind alle Menschen und müssen uns umeinander kümmern.“

„Wir mussten zunächst die sozialen Bedürfnisse angehen. Es war wirklich dieser soziale Ansatz, der das Leben dieser Menschen gerettet hat, denn einige von ihnen lagen bereits auf ihrer Reise hierher im Sterben. Wir mussten sie finden, ihnen Essen bringen und sie retten“, fügte er hinzu. „Wir konnten nicht zusehen, wie unsere Brüder starben. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Flüchtlingen und der einheimischen Bevölkerung. Wir leben zusammen.“

Die vier regionalen Preisträger*innen, die dieses Jahr geehrt werden, sind:

Pablo Moreno Cadena (Amerikas), ein mexikanischer Geschäftsführer, der sich als Vorreiter für die Integration von Flüchtlingen in seinem Land engagiert. Als leitende Führungsperson bei MABE, einem grossen Haushaltsgerätehersteller, hat er das Unternehmen dazu ermutigt, Flüchtlinge aktiv einzustellen und in die Belegschaft zu integrieren.

Proliska (Europa), eine ukrainische Organisation, die mehr als 3,2 Millionen Menschen lebensrettende Hilfe leistet, oft in den gefährlichsten und abgelegensten Gebieten. Nach Luftangriffen und Beschuss ist Proliska oft unter den Ersten, die Hilfe leisten, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird.

Taban Shoresh (Naher Osten und Nordafrika) ist Entwicklungshelferin, Frauenrechtsaktivistin und Gründerin von The Lotus Flower, einer von Frauen geführten Organisation, die Konfliktopfer im Irak unterstützt. Als Überlebende eines Völkermords wurde Taban durch ihre eigenen Erfahrungen inspiriert, das Leben von vertriebenen Frauen und Mädchen in der Region Kurdistan im Irak nachhaltig zu verbessern.

Negara Nazari (Asien-Pazifik) ist Mitbegründerin des Ariana Learning Centre in Tadschikistan. Auch sie selbst musste aus Afghanistan flüchten. Als ehemalige DAFI-Stipendiatin mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften entschied sich Negara für einen Weg, der von Mitgefühl und Tatkraft geprägt ist. Anstatt eine Karriere in der Wirtschaft anzustreben, beschloss sie, eine Schule für junge afghanische Flüchtlinge zu bauen, die keinen Zugang zu Bildung hatten.

Erfahren Sie hier mehr über die vier regionalen Gewinner.

Die Auszeichnungen werden dank der grosszügigen Unterstützung der Regierungen Norwegens und der Schweiz, der IKEA Foundation sowie der Stadt und des Kantons Genf ermöglicht. Sie sind nach dem norwegischen Forscher, Wissenschaftler, Diplomaten und Menschenfreund Fridtjof Nansen benannt.

Weitere Informationen

Die Nansen-Zeremonie findet am 16. Dezember statt und steht Journalist*innen offen, die beim Palais des Nations in Genf registriert sind. Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie teilnehmen möchten und ob Sie Anfragen haben. Eine Aufzeichnung der Zeremonie wird den Rundfunkanstalten zur Verfügung gestellt. Für Unterstützung wenden Sie sich bitte an [email protected].

Multimedia-Inhalte und B-Roll-Material finden Sie hier. Bei Fragen zu Videos wenden Sie sich bitte an [email protected]. Die folgenden Fotos werden unter Embargo zur Verfügung gestellt. Sie dürfen nur im Zusammenhang mit dem Nansen-Flüchtlingspreis des UNHCR verwendet werden und müssen nach Aufhebung des Embargos bei Veröffentlichung mit dem Vermerk „UNHCR/Name des Fotografen/ der Fotografin” versehen werden:

Um Interviews mit den Gewinnern zu vereinbaren, wenden Sie sich bitte an: