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Finanzielle Kürzungen gefährden Fortschritte bei der Bildung von Flüchtlingen

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Finanzielle Kürzungen gefährden Fortschritte bei der Bildung von Flüchtlingen

Bildungsangebote können mit steigenden Flüchtlingszahlen nicht Schritt halten
9. September 2025
Chad. Funding cuts adversely impact Sudanese refugees’ hopes of education

Genf – Drastische Kürzungen in der internationalen humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit gefährden die Fortschritte der letzten Jahre bei der Bildung für Flüchtlinge. Davor warnt UNHCR, die UN-Flüchtlingsorganisation, in seinem am Dienstag veröffentlichten Bildungsreport, der in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal erscheint.

„Es gibt enorme Anstrengungen, um mehr Flüchtlingen den Zugang zu Schulen und Universitäten zu ermöglichen“, sagte Filippo Grandi, Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge. Laut UNHCR konnten im Jahr 2024 neun Prozent aller Flüchtlinge im Studienalter eine Hochschule oder Universität besuchen – ein Anstieg gegenüber sieben Prozent im Vorjahr. Dieser Fortschritt zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, das Ziel zu erreichen, bis 2030 rund 15 Prozent aller Flüchtlinge den Zugang zu tertiärer Bildung zu eröffnen. „Doch es muss noch viel mehr geschehen“, betont Grandi.

Zwar können heute so viele geflüchtete Kinder und Jugendliche wie nie zuvor eine Schule besuchen. Gleichzeitig ist die Zahl der weltweit Vertriebenen so stark gestiegen, dass die Bildungsangebote für Flüchtlingskinder nicht Schritt halten konnten. Somit hat fast die Hälfte aller geflüchteten Kinder nach wie vor keinen Zugang zu Bildung. Von derzeit rund 12,4 Millionen Flüchtlingen im Schulalter können 46 Prozent, also etwa 5,7 Millionen Kinder und Jugendliche, keine Schule besuchen. Mehr internationale Unterstützung und Investitionen sind dringend erforderlich, um diesen Kindern Bildungs- und damit Zukunftschancen zu eröffnen.

Der UNHCR-Bildungsreport macht zudem deutlich, dass Flüchtlingskinder im Vergleich zur Gesamtbevölkerung beim Bildungszugang besonders benachteiligt sind. Sie besuchen durchschnittlich noch seltener eine Schule als Kinder aus einkommensschwachen Gemeinden oder Krisengebieten. Sprachbarrieren, die fehlende Anerkennung von Bildungsabschlüssen und rechtliche Einschränkungen verschärfen diese strukturelle Benachteiligung. Dabei schützt Schulbildung geflüchtete Kinder vor Risiken wie Kinderarbeit und Zwangsheirat, fördert die Integration und legt die Basis für wirtschaftliche Selbstständigkeit.

Neben den Herausforderungen nennt der Bericht aber auch positive Entwicklungen: Zwar ist von Geschlechterparität beim Bildungszugang für Flüchtlingskinder noch keine Rede, doch wurden kleine Fortschritte beim Schulbesuch von Mädchen verzeichnet – sowohl in der Grundschule als auch in weiterführenden Schulen.

Die Datenlage zu den schulischen Leistungen geflüchteter Kinder und Jugendlicher ist weltweit noch sehr lückenhaft. Um diese Wissenslücke zu schließen, hat UNHCR im vergangenen Jahr die Situation in Mexiko und Mauretanien untersucht. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, grundlegende Kompetenzen zu vermitteln und auf altersgerechten Unterricht zu setzen.

Nötig sind qualitativ hochwertige Bildung und evidenzbasierte Ansätze, um geflüchtete Kinder und Jugendliche nachhaltig zu fördern. So können sie sich eine bessere Zukunft aufbauen und aktiv zu den Gemeinschaften beitragen, die sie aufnehmen.