UNHCR steht weiter für den weltweiten Flüchtlingsschutz ein
UNHCR steht weiter für den weltweiten Flüchtlingsschutz ein

Erneute Kämpfe im Südsudan zwingen Flüchtlinge, in Uganda Sicherheit zu suchen.
UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, hat eine Überprüfung seiner Aktivitäten, Ausgaben, Personalausstattung und Strukturen abgeschlossen. Notwendig geworden war das, nachdem die Gelder für die humanitäre Arbeit drastisch gekürzt worden waren. UNHCR hatte vorher bereits gewarnt, dass diese Kürzungen das Leben von Millionen Menschen gefährden.
„Angesichts der schwierigen finanziellen Lage ist UNHCR gezwungen, seine Arbeit zu reduzieren. Wir werden uns auf Aktivitäten konzentrieren, die die größte Wirkung für die Flüchtlinge haben. Deshalb werden wir auch die Strukturen am Hauptsitz und in den Regionalbüros straffen", sagte Filippo Grandi, der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge.
Tausende Mitarbeiter werden gekündigt
Im Rahmen der allgemeinen Sparmaßnahmen der Organisation musste UNHCR weltweit Büros verkleinern oder sogar schließen. Die Zahl der leitenden Angestellten in der Genfer Zentrale und den Regionalbüros wurde um fast 50 Prozent reduziert. Insgesamt werden etwa 3.500 Stellen gestrichen. Darüber hinaus mussten Hunderte von Kollegen, die UNHCR vorübergehend unterstützen, die Organisation aufgrund der Finanzierungslücke verlassen. Insgesamt rechnet UNHCR mit einem weltweiten Rückgang der Personalkosten um rund 30 Prozent.
Die oberste Priorität während der Neustrukturierung war immer: Wie können wir mit weniger Geld, weniger Material, weniger Personal immer noch so viel wie möglich für Flüchtlinge tun.
Schlanker, schneller, effizienter – aber es muss gekürzt werden
Dennoch musste gekürzt werden. Zum Beispiel bei der Gesundheit, Bildung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und auch bei der Finanzhilfe für bedürftige Familien. UNHCR arbeitet eng mit den UN-Partnern, humanitären Organisationen und den Aufnahmeländern zusammen, um die Auswirkungen auf die Flüchtlinge und andere Personen, die auf die Hilfe angewiesen sind, so weit wie möglich zu mildern. UNHCR zentralisiert, verschlankt, erkundet neue Betriebsmodelle und beschleunigt den Einsatz neuer Technologie für mehr Effizienz.
„Wir sind den Gebern sehr dankbar, die in diesem Jahr ihre Beiträge erhöht oder frühzeitig gezahlt haben. Wir werden uns weiterhin für eine nachhaltige Unterstützung einsetzen und alle Anstrengungen unternehmen, um neue Ressourcen zu mobilisieren. Humanitäre Hilfe bringt ein gewisses Maß an Stabilität in äußerst unbeständigen Situationen. Diese Hilfe rettet nicht nur Leben, sondern vermeidet auch höhere Kosten, wenn verzweifelte Menschen gezwungen sind, auf der Suche nach Sicherheit weiterzuziehen", sagte Grandi.
„Unser Engagement bleibt unerschütterlich“
UNHCR geht davon aus, dass es am Ende dieses Jahres über die gleichen Mittel verfügen wird wie vor zehn Jahren – obwohl die Preise weit höher sind und sich die Zahl der Menschen, die zur Flucht gezwungen sind, im gleichen Zeitraum fast verdoppelt hat. Sie steht nun bei 122 Millionen.
„Auch wenn wir mit schmerzhaften Kürzungen konfrontiert sind und so viele engagierte Kollegen verlieren, bleibt unser Engagement für Flüchtlinge unerschütterlich“, sagte Grandi weiter. „Die Ressourcen werden knapper und unsere Kapazitäten reduziert, aber wir werden weiterhin hart arbeiten, um auf Notfälle zu reagieren, die Rechte der Flüchtlinge zu schützen und Lösungen zu finden. Das schließt die Rückkehr in die Heimat ein, wie es fast zwei Millionen Syrer seit Dezember getan haben.“
UNHCR beteiligt sich uneingeschränkt an UN80, der vom Generalsekretär geleiteten Initiative zur Umgestaltung des UN-Systems, und am „Humanitarian Reset“ unter der Leitung des Nothilfekoordinators, wobei jede Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen geprüft wird.