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Jeder 67. Mensch auf der Welt ist vertrieben

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Jeder 67. Mensch auf der Welt ist vertrieben

„Die Kürzungen kosten Menschenleben“

Zum Weltflüchtlingstag am Freitag (20. Juni)
19. Juni 2025
Chad. More than 41,000 Sudanese refugees flee across border in 2025

Sudanesische Flüchtlinge versammeln sich an einem provisorischen Ort in Koulbous, Tschad, an der Grenze zum Sudan.

Berlin – Zum Weltflüchtlingstag am Freitag (20. Juni) hat UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, zu mehr Hilfe für die Millionen Vertriebenen auf der Welt aufgerufen. „Jeder 67. Mensch auf der Erde ist gewaltsam vertrieben. Es sind Männer, Frauen und Kinder, die nicht freiwillig ihr Zuhause verlassen haben, sondern vor Krieg, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen fliehen mussten“, sagte Katharina Thote, Repräsentantin von UNHCR in Deutschland. „Wir sprechen oft über Zahlen und Statistiken, aber dahinter verbergen sich Menschen, die alles, selbst ihre Heimat verloren haben.“

Laut Thote gibt es derzeit weltweit mehr als 122 Millionen Vertriebene. Zwei Drittel dieser Menschen sind im eigenen Land auf der Flucht. Von denen, die das Land verlassen haben, leben 67 Prozent im direkten Nachbarland – immer in der Hoffnung, möglichst schnell in die Heimat zurückkehren zu können.

„Es sind zum größten Teil die ökonomisch schwächeren Länder dieser Welt, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen”, sagte Thote. 73 Prozent der Flüchtlinge leben in Ländern mit geringer oder mittlerer Wirtschaftskraft. „Das sind Länder, die selbst schon genug Probleme haben und dennoch so vielen Menschen Schutz geben.“

„Die Zahl der Vertriebenen hat sich in den letzten zehn Jahren weltweit fast verdoppelt. Aber obwohl zudem die Preise kräftig gestiegen sind, haben wir in diesem Jahr vermutlich nur so viel Geld zur Verfügung wie 2015“, sagte Thote. „Die Folgen sind für viele Menschen dramatisch. Schwangere Frauen können oft nicht mehr angemessen versorgt werden und Kindern fehlen wichtige Medikamente. In einigen Aufnahmeländern werden wir die Gesundheitsversorgung selbst für die bedürftigsten Flüchtlinge streichen müssen. Viele Familien essen nur noch eine einfache Mahlzeit am Tag und Schulen für Flüchtlingskinder müssen schließen. Das raubt diesen Mädchen und Jungen gleichsam die Zukunft.“ UNHCR werde nicht aufhören, alles in der seiner Macht Stehende für Flüchtlinge zu tun. „Aber man kann nicht auf eine Katastrophe dieser Dimension mit dem Budget antworten, das damals schon nicht ausgereicht hat, und dann erwarten, dass sich das Problem irgendwie löst.“