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"Wir können Teil des internationalen Dialogs sein"

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"Wir können Teil des internationalen Dialogs sein"

5 Januar 2023 Auch verfügbar auf:
Das Globales Flüchtlingsforum versucht, Staaten, aber auch die Zivilgesellschaft, Flüchtlinge und die akademische Welt zu mobilisieren. © UNHCR/Steve Forrest

Carina Waser, Co-Leiterin des Teams Internationale Zusammenarbeit bei AsyLex, erklärt im Interview, welche Motive der Verein 2019 hatte, welche Lehren die Beteiligten gezogen haben und welche Erwartungen AsyLex ans nächste Forum hat.

Das Forum 2023 bietet die Gelegenheit, auf den Fortschritten aufzubauen, die Regierungen und andere Akteure bei der Umsetzung der Zusagen und Initiativen aus dem ersten Forum gemacht haben. Geleitet von den Zielen des Global Compact on Refugees (GCR) arbeiteten die Teilnehmenden 2019 auf eine gerechtere, nachhaltigere Verteilung der Verantwortung für die weltweit über 100 Millionen Geflüchteten hin.

Frau Waser, können Sie zusammenfassen, warum AsyLex beschlossen hatte, sich beim Globalen Flüchtlingsforum 2019 mit einer Pledge zu engagieren?

AsyLex hat 2019 eine eigene Zusage (Pledge) präsentiert und sich 2021 der Legal Community Pledge angeschlossen. Wir sahen darin einerseits die Chance, uns mit anderen Rechtvertretungsorganisationen über bewährte Praktiken auszutauschen, uns gegenseitig zu informieren sowie Berührungspunkte zu identifizieren. Zudem war es uns wichtig, den erstmaligen Einbezug von NGOs und anderen, nicht-staatlichen Stakeholdern bei einer hochrangingen, globalen Flüchtlingskonferenz durch eine eigene Pledge zu unterstützen.

Was war Ihr Ziel?

Ein grosses Ziel von uns ist, die internationale Zusammenarbeit auszubauen. Menschen, die in ihre Heimatländer zurückgeführt werden, wollen wir dort an gleichgesinnte Organisationen vermitteln können. Das Einreichen einer Pledge im Rahmen des GRF schien uns ein guter Weg, um entsprechende Kontakte zu knüpfen. Wir nahmen an, dass andere Organisationen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind wie wir. Die Plattform des GRF versprach, im Austausch mit ihnen zu neuen Lösungsideen zu kommen. Zudem wollten wir unsere innovative Onlinerechtsberatung auf internationaler Ebene bekannt machen.

Was hat Ihnen das gebracht? 

Insbesondere unsere Aktivitäten bei der Legal Community Pledge gaben uns die Möglichkeit, mit anderen Organisationen, die sich für die Rechte von Asylsuchenden und Geflüchteten einsetzen, in Kontakt zu treten. Seit Juni 2022 sind wir Teil der Core Group der Legal Community Pledge und können die Arbeit an dem Projekt aktiv mitgestalten. Und schliesslich hilft uns das Reporting für die beiden Pledges, unseren eigenen Fortschritt zu dokumentieren und mögliche Potentiale zu erkennen.

Warum ist dieses Engagement für Sie wichtig?

Das Engagement ist uns wichtig, weil wir so Teil des internationalen Dialogs sein können. Migration endet per Definition nicht an nationalstaatlichen Grenzen, weswegen ein globaler Ansatz unerlässlich ist. Insbesondere durch die Legal Community Pledge haben wir einen aktiven Austausch mit anderen NGOs. Auf nationaler Ebene haben wir dank den Pledges die Möglichkeit zum Austausch mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

"Ein solches Engagement ermöglicht einen globalen Austausch."

Was sind Ihre Pläne für das zweite Globale Flüchtlingsforum im Dezember 2023?

Da wir weiterhin Rechtsberatung/ -vertretung anbieten, sind wir immer noch engagiert, die Pledges von 2019 umzusetzen. Die Entwicklungen unserer beiden aktuellen Pledges würden wir gerne im Rahmen des GRF präsentieren.

Zudem arbeiten wir mit der Legal Community Pledge Core Group an einer neuen Struktur für die Legal Community Pledge. Es ist noch zu früh um sagen zu können, was daraus genau entstehen wird. Aber das GRF 2023 ist eine wichtige Plattform, um die Rechtsexperten im Flüchtlingsbereich zusammenzubringen

Schliesslich möchten wir unsere Aktivitäten auf ein neues Land ausweiten. Dies betrifft insbesondere den Zugang zu internationalen Beschwerdemechanismen. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass wir im Rahmen des GRF 2023 eine neue Pledge einreichen werden.

Was sind Ihre Erwartungen? Habt ihr einen besonderen Wunsch?

Wir möchten, dass gleichgesinnte Organisationen noch enger zusammenarbeiten und auf ein gemeinsames Ziel hinwirken. Und wir müssen noch mehr Informationen und mögliche Lösungsansätze für gemeinsame Herausforderungen austauschen, um Geflüchtete besser zu unterstützen.

Wenn Sie eine andere Organisation davon überzeugen wollen, sich ebenfalls zu engagieren, was würden Sie den Verantwortlichen sagen?

Ein solches Engagement ermöglicht einen globalen Austausch und unterstützt die Zusammenarbeit von NGOs und anderen Organisationen und Firmen weltweit. Es ist sehr motivierend zu sehen, wie viele Organisationen, Kanzleien und weitere Akteure sich für ein gemeinsames Ziel engagieren. Dies eröffnet ein breites Netzwerk und man merkt, dass man nicht alleine ist.