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In einem Datenvisualisierungsprojekt zeigt UNHCR, wie von Armut und Vertreibung betroffene Menschen auf der ganzen Welt mit den weitreichenden Folgen der Pandemie kämpfen.
Die extrem negativen Auswirkungen von COVID-19 auf Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Staatenlose werden durch globale Daten offengelegt, die die Auswirkungen der Pandemie unter anderem auf Arbeitsplätze, Einkommen und Ernährungssicherheit zeigen.
In einem Datenvisualisierungsprojekt mit dem Titel „Livelihoods, food and futures: COVID-19 and the displaced“ (auf deutsch: Lebensgrundlagen, Nahrung und Zukunft: COVID-19 und Menschen auf der Flucht) hat UNHCR Statistiken aus zahlreichen Quellen zusammengetragen, um die Auswirkungen der Pandemie auf arme und gefährdete Menschen, einschließlich Flüchtlingen, zu beleuchten.
Die Storymap ist Teil einer Serie, die untersucht, wie vertriebene Gemeinschaften vom Coronavirus betroffen sind. Sie veranschaulicht den drastischen Rückgang von Beschäftigung und Einkommen seit Ausbruch der Pandemie. Es wird auch untersucht, wie Familien ihre Grundbedürfnisse decken können. In vielen Fällen sind sie gezwungen, wegen knapper werdender Haushaltsbudgets drastisch zu sparen.
Doch der Verlust von Arbeitsplätzen und Einkommen machen sich laut Raouf Mazou, Stellvertretender UN-Flüchtlingshochkommissar, nicht nur rein wirtschaftlich bemerkbar: „Die ‚Nebenwirkungen‘ der finanziellen Krisen sind schädlich und verheerend für die Bildung, die psychische und physische Gesundheit, die Ernährungssicherheit, geschlechtsspezifische Gewalt, Beziehungen in der Gemeinschaft und darüber hinaus“, sagte er.
Als Folge der Pandemie sehen sich Betroffene dazu gezwungen, Mahlzeiten zu streichen, neue Schulden aufzunehmen, Wertgegenstände zu verkaufen oder die Ausbildung der Kinder zu verkürzen.
Mit den fehlenden Einkommen durch COVID-19 werden das Ausmaß und die Auswirkungen der Ernährungsunsicherheit voraussichtlich noch zunehmen. Das Welternährungsprogramm schätzt, dass bereits 2020 270 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen waren.
Vertriebene Bevölkerungsgruppen sind generell anfälliger für Ernährungsunsicherheit und Unterernährung. Sie sind oft auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Sie mussten flüchten und haben mit größerer Wahrscheinlichkeit ihre Arbeit, ihren Besitz und ihre sozialen Netzwerke verloren. Zudem leben sie oft in Camps oder städtischen Gebieten mit begrenztem Zugang zur Grundversorgung.
Insgesamt, so Mazou, müsse die internationale Gemeinschaft faire und globale Lösungen für diese globale Herausforderung finden. Dazu sei es unerlässlich, auf die längerfristige Einbeziehung der Ärmsten in der Gesellschaft, einschließlich der Vertriebenen, in formale Systeme hinzuarbeiten.
„COVID-19 hat uns gezeigt, dass Ausgrenzung tötet“, sagte er. „Niemand ist sicher, solange nicht alle sicher sind.“
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