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Am 10. Juni 2022 fand der 11. UNHCR-Fußballcup am Platz des SC Wiener Viktoria statt. 10 Teams haben haben teilgenommen und einmal mehr Vorurteile ins Abseits gekickt.
Der UNHCR-Fußballcup wurde im Jahr 2011 im Rahmen des „Langen Tages der Flucht“ ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Begegnungen durch Sport schaffen. „Sport bringt Menschen zusammen, denn Fussball wird überall auf der Welt gespielt“, betont Marie-Claire Sowinetz von UNHCR.
Fußball kann dabei helfen, Menschen über Kulturen hinweg zu vereinen und das Wohlbefinden zu verbessern. Daher hat UNHCR das Turnier als einen Begegnungsort etabliert, an dem eine Pause vom Alltag eingelegt werden kann.
Ganz nach dem Motto „Vorurteile ins Abseits kicken!“ haben die 10 Teams dem Wetter getrotzt und miteinander für den guten Zweck gespielt.
Der Turniersieg steht dabei nicht im Vordergrund, denn das freundschaftliche Miteinander liegt den Teams am Herzen, betont der 73 Jahre alte Helmut, welcher schon zum achten Mal beim Fußballcup dabei war.
Die Veranstaltung wird besonders durch ihre Teilnehmer*innen ausgezeichnet. Menschen mit unterschiedlichen Geschichten und Hintergründen kommen zusammen und teilen das Interesse und den Spaß am Fußball. Das Turnier ist offen für alle, die ein Zeichen der Solidarität mit Menschen auf der Flucht setzen wollen und Freude an neuen Begegnungen haben.
Der 23-jährige Mahiden ist schon zum fünften Mal dabei, denn ihm gefällt die familiäre Atmosphäre beim Turnier. Für ihn ist der UNHCR-Fußballcup ein Projekt, das die Integration fördert, denn durch das Zusammenkommen von Menschen entstehen neue Freundschaften.
Fußball als Selbstverwirklichung
Für viele Teilnehner*innen ist Fußball nicht nur ein Hobby, sondern auch Teil der eigenen Identität.
Masuma Fayazi wollte als Kind schon immer Fussball spielen. Da die mittlerweile 16-jährige in Afghanistan aufgewachsen ist, durfte sie jedoch aufgrund ihres Geschlechts nicht spielen. Seit ihrer Ankunft in Österreich vor 3 Jahren spielt Masuma bei Kicken ohne Grenzen mit. Dabei handelt es sich um ein Bildungsprojekt, welches das Potenzial von Jugendlichen mit unterschiedlichen Hintergründen durch fußballbasierte Angebote stärken möchte.
„Ich möchte zeigen, dass auch Frauen und Männer zusammenspielen können. Es ist egal, welches Geschlecht man hat. Das Einzige, was wichtig ist, ist, wer du bist, was du willst und was du machst.“
Auch die halbe Afghanin und halb Iranerin Helia, ist Teil des Teams von Kicken ohne Grenze. Die 23-jährige lebt seit 2016 in Österreich und erfüllt sich seitdem ihren Traum vom Fußballspielen. Sie betont dabei, dass ihr besonders wichtig ist, in einem gemischten Team mitzuspielen, da dies in ihrem Kulturkreis nicht möglich war.
Fairplay, Respekt und freundschaftliches Miteinander sind dabei die Leitmotive des Turniers, welches auch in den nächsten Jahren ein Ort der Begegnung bleiben wird.
Mit dem Schlusspfiff wurde das Gewinnerteam gekürt- eins ist jedoch klar: An dem Tag ist niemand als Verlierer*in nach Hause gegangen, denn auch in diesem Jahr wurden neue Freunde dazu gewonnen.
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