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Tausende neu angekommene somalische Flüchtlinge werden aus äthiopischen Grenzgebieten in eine neue Siedlung verlegt und mit Hilfsgütern versorgt.
In der Region Somali in Äthiopien konnte nun damit begonnen werden, aus Somalia kommende Flüchtlinge in ein neues Gebiet zu übersiedeln. Die Menschen waren vor den Kämpfen in der somalischen Stadt Lascanood geflohen, 1’036 der am stärksten gefährdeten Personen wurden in den letzten drei Tagen aus den Grenzgebieten in eine neue Siedlung gebracht.
Der Transport zu dem neuen Ort, der etwa 50 Kilometer von der Grenze entfernt in Mirqaan im Bezirk Bokh liegt, wird vom äthiopischen Dienst für Flüchtlinge und Rückkehrerinnen und Rückkehrer (RRS) in Zusammenarbeit mit UNHCR und Partnerorganisationen organisiert. Bei ihrer Ankunft werden die Flüchtlingsfamilien biometrisch registriert und mit einem Zelt und anderen wichtigen Hilfsgütern ausgestattet, um sich ihr neues Zuhause herzurichten.
Zusammenarbeit mit Behörden und lokalen Verantwortlichen
Die äthiopische Regierung hat 400 Hektar Land zur Verfügung gestellt, auf denen sich die Flüchtlinge niederlassen und Zugang zu wichtigen Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Wasser und Bildung erhalten können. Um Lücken in der Grundversorgung zu ermitteln und dafür zu sorgen, dass die Unterstützung sowohl den Flüchtlingen als auch den Äthiopierinnen und Äthiopier zugutekommt, arbeitet UNHCR weiterhin mit den örtlichen Behörden und Verantwortlichen zusammen. Der Standort der Siedlung wird mit Hilfe von Freiwilligen aus der örtlichen Gemeinschaft erschlossen, in dem Gebiet wird auch das UNHCR-Personal weiter aufgestockt.
Seit Beginn der Konflikte in Somalia Mitte Februar sind Tausende Menschen auf der Suche nach Sicherheit in die somalische Region im Osten Äthiopiens gekommen. Bis zur letzten Woche wurden vom RRS mit Unterstützung von UNHCR 91’000 Menschen registriert. Und es kommen weiterhin Flüchtlinge an, die vor der anhaltenden Gewalt in ihrem Heimatland fliehen.
Die meisten von ihnen sind Frauen, Kinder und ältere Menschen. Darunter befinden sich mehr als 3’400 unbegleitete und von ihren Eltern getrennte Kinder und Jugendliche. Sie beschrieben, wie sie bei den Konflikten in ihrer Heimat getrennt wurden und seither keinen Kontakt mehr zu ihren Familien oder Verwandten herstellen konnten.
Während viele Flüchtlinge in den Häusern äthiopischer Familien aufgenommen werden, leben andere weiterhin in überfüllten Unterkünften oder schlafen im Freien und benötigen dringende Hilfe. Auf diesen ständig wachsenden Bedarf wird mit der Einrichtung des Standorts Mirqaan reagiert und so die Bereitstellung von Hilfe – einschliesslich Unterkünften, wichtigsten Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und Wasser – erleichtert.
Die bereits bestehenden Dienste in der nahe gelegenen Stadt werden ausgebaut, um sowohl den Flüchtlingen als auch den Aufnahmegemeinschaften zugute zu kommen. Diejenigen, die in den Aufnahmegemeinden bleiben wollen, werden durch gezielte Hilfe unterstützt.
Im vergangenen Monat hat UNHCR gemeinsam mit humanitären Partnerorganisationen einen Nothilfeplan für Flüchtlinge in Höhe von 116 Mio. USD auf den Weg gebracht, um den dringenden Bedarf der Flüchtlinge und der Aufnahmegemeinschaften in diesem Gebiet zu decken. Wir fordern die internationale Gemeinschaft weiterhin auf, die äthiopische Regierung, UNHCR und andere Organisationen bei der Bereitstellung lebensrettender Hilfe und grundlegender Dienstleistungen zu unterstützen.
Äthiopien nimmt bereits seit Jahrzehnten Flüchtlinge auf. Derzeit leben fast 990’000 Flüchtlinge aus Nachbarländern wie Südsudan, Somalia, Eritrea und Sudan in dem ostafrikanischen Staat.
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